Gesetzgebung | Bundesregierung will Sanierungs- und Insolvenzrecht anpassen (hib)
Der Umsetzung einer EU-Richtlinie
und Anpassungen des Sanierungs- und Insolvenzrechts an die durch die
wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie geprägte Sondersituation dient
ein Gesetzentwurf der Bundesregierung
(BT Drucks. 19/24181). In den Entwurf des
Sanierungs- und Insolvenzrechtsfortentwicklungsgesetzes (SanInsFoG) sind auch
die Ergebnisse der Evaluation des Gesetzes zur weiteren Erleichterung der
Sanierung von Unternehmen vom
eingeflossen, wie die Bundesregierung schreibt.
Die Bundesregierung führt aus:
Unter anderem soll mit dem Gesetz ein Rechtsrahmen zur Ermöglichung insolvenzabwendender Sanierungen geschaffen werden, der es Unternehmen ermöglicht, sich auf der Grundlage eines von den Gläubigern mehrheitlich angenommenen Restrukturierungsplans zu sanieren. Mit diesem Rechtsrahmen werde die Lücke geschlossen, die das geltende Sanierungsrecht zwischen dem Bereich der freien, dafür aber auf den Konsens aller Beteiligten angewiesenen Sanierung einerseits und der insolvenzverfahrensförmigen Sanierung mit ihren Kosten und Nachteilen gegenüber der freien Sanierung gelassen habe. Dieser Restrukturierungsrahmen solle es dem Unternehmen grundsätzlich ermöglichen, die Verhandlungen zu dem Plan selbst zu führen und den Plan selbst zur Abstimmung zu stellen. Die Instrumentarien des Rahmens sollen im Stadium der drohenden und noch nicht eingetretenen Zahlungsunfähigkeit zur Verfügung stehen.
Unter den Bedingungen der nach wie vor nicht bewältigten Wirtschaftskrise sollen die mit dem Entwurf strenger gefassten Zugangsregelungen zu Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung vorübergehend und beschränkt auf Unternehmen, deren finanzielle Krise auf die COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist, gelockert werden. Den Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft beziffert die Bundesregierung auf mindestens 160.000 Euro jährlich.
Quelle: hib - heute im bundestag Nr. 1232 (JT)
Fundstelle(n):
UAAAH-63603