Schöne, aber gefährliche Normalität
Am letzten Wochenende war ich in der Innenstadt. Da der Sommer nun mit großen Schritten naht, musste das eine oder andere leichte Kleidungsstück her. Mit einer Mischung aus ungutem Gefühl, sich in der Corona-Zeit zwischen die Leute zu begeben, und der Vorfreude, mal wieder etwas Normales zu unternehmen, machte ich mich auf den Weg. Und ich war überrascht: Abgesehen vom verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz in den Geschäften und einzelnen Abstandsschildern von Corona keine Spur. Bei schönem Wetter schoben sich die Menschen(massen!) durch die Fußgängerzone. Die Außenbereiche der Cafés waren vollbesetzt, Straßenmusiker sorgten für Unterhaltung und die Schlangen bei den mobilen Eisverkäufern erinnerten mich an „ganz normale“ Zeiten, als wir Corona – wenn überhaupt – nur als eine mexikanische Biermarke kannten.
Die Normalität, so ganz langsam schleicht sie sich wieder in unser Leben ein. Das betrifft nicht nur unser Privatleben, sondern natürlich auch die Unternehmen. Viele Ihrer Mandanten hat die Krise erschüttert, insbesondere wenn sie in anfälligen Branchen wie im Gastronomie- und Hotelbereich oder der Reisebranche tätig sind. Oder eben Zulieferer für diese Branchen. Doch sofern sich die Unternehmen durch staatliche und eigene Liquiditätsmaßnahmen retten konnten, wird auch für sie irgendwann wieder halbwegs Normalität einkehren.
Menschen haben die Eigenschaft, Negatives gerne zu verdrängen. Das hat die Natur bewusst so vorgesehen, denn wenn wir uns alle Katastrophen oder schreckliche Erlebnisse regelmäßig bewusst vor Augen führen, würde uns das langfristig krank machen. Daher wird auch das Thema Corona – sofern es keine zweite Infektions-Welle gibt – im Jahresrückblick 2020 für viele sicherlich nur noch verschwommen in Erinnerung sein: Ach ja, stimmt, da war ja was!
Was für uns persönlich gesund ist, muss nicht zwangsläufig auch für Unternehmer gelten. Es wäre nämlich fatal, jetzt die Corona-Krise zu verdrängen und so weiterzumachen wie bisher. Denn man ist ja vielleicht mit einem blauen Auge davongekommen – und es läuft langsam wieder. Als Berater wissen Sie: Die nächste Krise kommt bestimmt. Daher muss die Maßgabe sein, aus dem Vergangenen zu lernen und sich bestmöglich für die nächste Krise zu wappnen. Sie können Ihre Mandanten dabei in vielen Bereichen unterstützen. Erichsen gibt Ihnen viele Hinweise hierzu. Direkt in Ihrer Beratung können Sie den einsetzen.
Sorgen Sie dafür, dass auch Ihre Mandanten die langsam wiederkehrende Normalität unbeschwert genießen können. Das geht nur über ausreichende Maßnahmen zur Krisenvorsorge.
Beste Grüße
Heiko Lucius
Fundstelle(n):
NWB-BB 7/2020 Seite 197
NWB QAAAH-51226