Zu § 25 ErbStG
H E 25
Berechnung des Ablösungsbetrags
> (BStBl I S. 646), vom (BStBl I S. 1246) und vom (BStBl I S. 1625)
Berechnung des Ablösungsbetrags in Fällen der Gesamtgläubigerschaft
Vater V schenkt einem Kind im Jahr 2007 ein Mietwohngrundstück unter Vorbehalt des Nießbrauchs für sich selbst bzw. Einräumung eines Nießbrauchs zugunsten seiner Ehefrau E als Gesamtgläubiger bis zum Tod des Längstlebenden. Der gesamte Jahreswert der Nutzung beträgt 36 000 EUR. Auf den Zeitpunkt der Steuerentstehung ergeben sich folgende Kapitalwerte der Belastung bzw. der Teilbeträge:
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Berechtigter | Lebensalter | Vervielfältiger lt.
Anlage 9 zum
BewG a. F. | Jahreswert
EUR | Kapitalwert
EUR | Summe
EUR | Anteil |
V | 62 | 9,889 | 18 000 | 178 002 | 178 002 | 39,39 % |
E | 58 | 12,553 12,553 – 9,889 = 2,664 | 18 000 18 000 | 225 954 47 952 | 273 906 | 60,61 % |
Summe | 451 908 | 100,00 % |
Bei einem angenommenen Steuersatz von 19 % errechnet sich ein Stundungsbetrag auf den abgerundeten Erwerb von 451 900 EUR x 19 % = 85 861 EUR, der anteilig mit 39,39 % bzw. 60,61 % auf die einzelnen Ansprüche der Gesamtgläubiger entfällt. V und E beantragen nachträglich die Ablösung der gestundeten Steuer im Jahr 2018.
Ablösungsbetrag für V (73 Jahre): 33 820 EUR x 0,523 = 17 687 EUR
Ablösungsbetrag für E (69 Jahre): 52 041 EUR x 0,389 = 20 243 EUR
Berichtigung der Steuerfestsetzung
Am verschenkt der 58-jährige A ein Grundstück an B und behält sich ein lebenslängliches Nießbrauchsrecht vor. Sollte A vor dem versterben, ist die Nießbrauchslast, deren Kapitalwert unter Berücksichtigung der für Erwerbe im Jahr 2018 maßgebenden Sterbetafel des Statistischen Bundesamts kapitalisiert wurde, nach § 14 Absatz 2 BewG mit dem nach der wirklichen Dauer des Nießbrauchsrechts ermittelten Kapitalwert zu ändern.
Fortbestehen der Stundung bei ausgetauschtem Zuwendungsgegenstand
Wird ein nießbrauchsbelasteter Zuwendungsgegenstand veräußert, führt die Entgeltlichkeit zur Fälligkeit der gestundeten Steuer, auch soweit ein Nießbrauch oder sonstiges Nutzungsrecht an einem Surrogat bestellt wird. Etwas anderes gilt dann, wenn sich der Schenker bereits bei der Schenkungsabrede die Fortsetzung des Nießbrauchs am Erlös ausbedungen hat (> , BStBl 2010 II S. 504).
Verzicht auf Nießbrauchsrecht
> H E 10.1 "Bereicherung in den Fällen des Nießbrauchsverzichts, in denen der Nießbrauch bei früheren Erwerben teilweise einem Abzugsverbot unterlag"
Verzicht auf Nutzungs- oder Rentenrecht
> , BStBl II S. 429
Verzicht auf Nutzungsrechte in den Fällen des § 25 ErbStG a. F. bei Steuerentstehungszeitpunkten für die Vermögenszuwendung unter Nießbrauchsvorbehalt vor dem
Der vorzeitige unentgeltliche Verzicht auf ein vorbehaltenes Nießbrauchs- oder anderes Nutzungsrecht erfüllt als Rechtsverzicht den Tatbestand des § 7 Absatz 1 Nummer 1 ErbStG, soweit dabei eine Bereicherung des Erwerbers eintritt, die bisher noch nicht der Steuer unterlag. Eine steuerliche Doppelerfassung des Nutzungsrechts als Folge der Nichtberücksichtigung als Abzugsposten nach § 25 Absatz 1 Satz 1 ErbStG a. F. einerseits und seiner Erfassung beim späteren Verzicht des Berechtigten andererseits ist bei der Besteuerung des Verzichts durch den Abzug des bei der Besteuerung des nutzungsrechtsbelasteten Gegenstandes tatsächlich unberücksichtigt gebliebenen Steuerwerts des Nutzungsrechts vom Steuerwert des Nutzungsrechts im Zeitpunkt des Rechtsverzichts, zu beseitigen (> , BStBl II S. 429). Ist der erstgenannte Wert höher als der letztgenannte Wert, ist von einer Bereicherung aus dem Verzicht von 0 Euro auszugehen, weil der Erwerber hinsichtlich des übersteigenden Werts des Nutzungsrechts nicht doppelt belastet wird.
Vater V schenkte seinem Sohn im Jahr 2006 ein Grundstück mit einem Grundbesitzwert von 500 000 EUR (Verkehrswert 700 000 EUR) unter Nießbrauchsvorbehalt. Der Nießbrauch blieb bei der Feststellung des Grundbesitzwerts unberücksichtigt. Der Jahreswert des Nießbrauchs beträgt 40 000 EUR. Zum Zeitpunkt der Ausführung der Zuwendung ist V 65 Jahre alt. Im Jahr 2018 verzichtet er unentgeltlich auf den Nießbrauch. Zum Zeitpunkt der Ausführung dieser Zuwendung ist V 77 Jahre alt. Der Grundbesitzwert beträgt 710 000 EUR und entspricht dem Verkehrswert. Der Jahreswert des Nießbrauchs beträgt unverändert 40 000 EUR.
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Erwerb
2006 | ||
Bruttowert des Erwerbs | 500 000 EUR | |
Persönlicher Freibetrag | ./. 205 000 EUR | |
Steuerpflichtiger
Erwerb | 295 000 EUR | |
Steuersatz 15 % | ||
Steuer 2006 | 44 250 EUR | |
Bruttowert des Erwerbs | 500 000 EUR | |
Kapitalwert Nießbrauch
(§ 14 BewG) 26 882 EUR × 9,019 | ./. 242 449 EUR | |
Nettowert des Erwerbs | 257 551 EUR | |
Persönlicher Freibetrag | ./. 205 000 EUR | |
Steuerpflichtiger
Nettoerwerb | 52 551 EUR | |
Abgerundet | 52 500 EUR | |
Sofort fällige Steuer 2006
nach Härteausgleich (§ 19
Absatz 3 ErbStG) | ./. 3 890 EUR | |
Zu stundende Steuer | 40 360 EUR | |
Erwerb
2018 | ||
Erwerb aus
Nießbrauchsverzicht | ||
Jahreswert Nießbrauch 2018
710 000 EUR : 18,6 (§ 16 BewG) = 38 172 EUR (tatsächlicher Wert
höher) | ||
Kapitalwert Nießbrauch 2018
(§ 14 BewG) 38
172 EUR × 7,478 | 285
450 EUR | |
Kapitalwert Nießbrauch 2006
(siehe oben) | ./. 242 449 EUR | |
Bereicherung 2018 | 43
001 EUR |
Wegfall eines Teils der Belastung bei Gesamtgläubigerschaft in Fällen der Steuerentstehung vor dem
Vater V schenkte einem Kind im Jahr 2000 ein Mietwohngrundstück unter Vorbehalt des Nießbrauchs für sich selbst bzw. Einräumung eines Nießbrauchs zugunsten seiner Ehefrau E als Gesamtgläubiger bis zum Tod des Längstlebenden. Der gesamte Jahreswert der Nutzung beträgt 36 000 EUR. Auf den Zeitpunkt der Steuerentstehung ergeben sich folgende Kapitalwerte der Belastung bzw. der Teilbeträge:
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Berechtigter | Lebensalter | Vervielfältiger lt.
Anlage 9 zum
BewG a. F. | Jahreswert
EUR | Kapitalwert
EUR | Summe
EUR | Anteil |
V | 62 | 9,889 | 18 000 | 178 002 | 178 002 | 39,39 % |
E | 58 | 12,553 12,553 – 9,889 = 2,664 | 18 000 18 000 | 225 954 47 952 | 273 906 | 60,61 % |
Summe | 451 908 | 100,00 % |
Bei einem angenommenen Steuersatz von 19 % errechnet sich ein Stundungsbetrag auf den abgerundeten Erwerb von 451 900 EUR x 19 % = 85 861 EUR, der anteilig mit 39,39 % bzw. 60,61 % auf die einzelnen Ansprüche der Gesamtgläubiger entfällt.
Als V 2018 stirbt, wird der gestundete Betrag in Höhe von (85 861 EUR x 39,39 % =) 33 820 EUR fällig. Der Restbetrag in Höhe von (85 861 EUR - 33 820 EUR =) 52 041 EUR bleibt weiter gestundet.
Zusammenrechnung nach § 14 ErbStG
> H E 14.1 (1)
Fundstelle(n):
zur Änderungsdokumentation
BAAAH-43478