Zu § 14 ErbStG
H E 14.1 (1)
Ansatz der Vorerwerbe
> , BStBl II S. 522
Berechnung des Zehnjahreszeitraums
> , BStBl I S. 599
Selbständigkeit der Vorerwerbe und des Letzterwerbs
> , BStBl 1999 II S. 25
Zusammenrechnung bei mehreren Erwerben eines Nacherben vom Vorerben
> , BStBl 2011 II S. 123
Erblasser E hat seine Kinder A und B je zu ½ als Vorerben eingesetzt. Beim Tod beider Vorerben soll sein Enkel C, der Sohn von A, Nacherbe werden. E verstirbt in 2012.
Im Januar 2017 überträgt B dem Neffen C seinen Anteil am Nachlass des E (Steuerwert 290 000 EUR). C stellt einen Antrag nach § 7 Absatz 2 ErbStG. Im August 2018 verstirbt B und wird von C beerbt. Der Wert des Nachlasses beträgt 70 000 EUR.
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Erwerb
2017 | ||
Übertragenes Vermögen | 290 000 EUR | |
Persönlicher Freibetrag
aufgrund eines Antrags nach § 7 Absatz 2 i. V. m.
§ 6
Absatz 2 Satz 3 bis 5 ErbStG nach Steuerklasse I, da
Erwerb vom Großvater | ./. 200 000 EUR | |
Steuerpflichtiger
Erwerb | 90 000 EUR | |
Steuer: 11 % | 9 900 EUR | |
Erwerb
2018 | ||
Erwerb von Todes wegen | 70 000 EUR | |
Vorerwerb 2017 | + 290 000 EUR | |
360 000 EUR | ||
Steuerberechnung | ||
Vorerwerb
(§ 7
Absatz 2 ErbStG) | 290 000 EUR | |
Persönlicher Freibetrag | ./. 200 000 EUR | |
90 000 EUR | ||
Erwerb von Todes wegen | 70 000 EUR | |
Erbfallkostenpauschale | ./. 10 300 EUR | |
Persönlicher
Freibetrag kein Abzug (§ 6 Absatz 2 Satz 5 ErbStG) | ./. 0 EUR | |
59 700 EUR | ||
Summe steuerpflichtiger
Erwerb: 90 000 EUR + 59 700 EUR = | 149 700 EUR | |
Steuer | ||
Vorerwerb: 11 % | 9 900 EUR | |
Erwerb von Todes wegen:
20 % | + 11 940 EUR | |
21 840 EUR | ||
Abzüglich Steuer auf den
Vorerwerb | ./. 9 900 EUR | |
Die fiktive Steuer
entspricht der tatsächlichen Steuer | 11 940 EUR | |
Mindeststeuer | ||
Erwerb von Todes wegen | 70 000 EUR | |
Erbfallkostenpauschale | ./. 10 300 EUR | |
Persönlicher Freibetrag | ./. 20 000 EUR | |
Steuerpflichtiger
Erwerb | 39 700 EUR | |
Steuer: 15 % | 5 955 EUR | |
Festzusetzende Steuer
2018 | 11 940 EUR |
Zusammenrechnung beim Verzicht auf Renten- oder Nutzungsrechte in den Fällen des § 25 ErbStG a. F.
Hat der Schenker sich bei der Übertragung des Vermögens einen Nießbrauch oder ein Rentenrecht ausbedungen und verzichtet er hierauf zu einem späteren Zeitpunkt, ist der beim Verzicht zu veranlagende Erwerb mit dem nicht um die Belastung gekürzten ursprünglichen Erwerb (Bruttoerwerb) zusammenzurechnen (> H E 14.1 (3) "Einbeziehung von Vorerwerben mit Anwendung des § 25 ErbStG a. F."). Verzichtet nicht der Schenker, sondern ein Dritter, dem das Recht eingeräumt worden war, kann die in dem Verzicht liegende Schenkung nur mit früheren Zuwendungen des Verzichtenden zusammengerechnet werden.
Fundstelle(n):
zur Änderungsdokumentation
BAAAH-43478