Zu § 13a ErbStG
H E 13a.15
Ermittlung der Überentnahmen; nachrichtliche Angaben
Der Umfang der Entnahmen und Einlagen des Erwerbers und die ihm zuzurechnenden Gewinne bzw. Gewinnanteile sind auf Anforderung der Erbschaftsteuerstelle durch das Betriebsfinanzamt zu ermitteln und nachrichtlich mitzuteilen.
Überentnahmen
Unternehmer U überträgt begünstigtes Betriebsvermögen mit einem gemeinen Wert von 4 000 000 EUR an seinen Sohn S. Innerhalb der Behaltensfrist tätigt S Überentnahmen von 200 000 EUR.
Tabelle in neuem Fenster öffnen
Für S ergibt sich zunächst
folgende Steuer: | |||
Betriebsvermögen
(begünstigt) | 4 000 000 EUR | ||
Verschonungsabschlag
(85 %) | ./. 3 400 000 EUR | ||
Verbleiben | 600 000 EUR | ||
Abzugsbetrag | ./. 0 EUR | ||
Steuerpflichtiges
Betriebsvermögen | 600 000 EUR | 600 000 EUR | |
Abzugsbetrag | 150 000 EUR | ||
Verbleibender Wert
(15 %) | 600 000 EUR | ||
Abzugsbetrag | ./. 150 000 EUR | ||
Unterschiedsbetrag | 450 000 EUR | ||
Davon 50 % | ./. 225 000 EUR | ||
Verbleibender
Abzugsbetrag | 0 EUR | ||
Persönlicher Freibetrag | ./. 400 000 EUR | ||
Steuerpflichtiger
Erwerb | 200 000 EUR | ||
Steuer nach Stkl. I
(11 %) | 22 000 EUR | ||
Für S ergibt die
Nachversteuerung folgende Steuer: | |||
Betriebsvermögen | 4 000 000 EUR | ||
Überentnahmen | ./. 200 000 EUR | 200 000 EUR | |
Betriebsvermögen
(begünstigt) | 3 800 000 EUR | ||
Verschonungsabschlag
(85 %) | ./. 3 230 000 EUR | ||
Verbleiben | 570 000 EUR | ||
Abzugsbetrag | ./. 0 EUR | ||
Steuerpflichtiges
Betriebsvermögen | 570 000 EUR | + 570 000 EUR | |
770 000 EUR | |||
Berechnung des
Abzugsbetrags | 150 000 EUR | ||
Verbleibender Wert
(15 %) | 570 000 EUR | ||
Abzugsbetrag | ./. 150 000 EUR | ||
Unterschiedsbetrag | 420 000 EUR | ||
Davon 50 % | ./. 210 000 EUR | ||
Verbleibender
Abzugsbetrag | 0 EUR | ||
Persönlicher Freibetrag | ./. 400 000 EUR | ||
Steuerpflichtiger
Erwerb | 370 000 EUR | ||
Steuer nach Stkl. I
(15 %) | 55 500 EUR | ||
Bisher festgesetzt | ./. 22 000 EUR | ||
Nachsteuer | 33 500 EUR |
Überentnahmen zur Schenkungsteuertilgung
> , BStBl II S. 305
Umwandlungsfälle
Wurde eine Beteiligung an einer Personengesellschaft einschließlich des Sonderbetriebsvermögens schenkweise nach § 13a ErbStG begünstigt übertragen und die Personengesellschaft anschließend in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt, wobei das Sonderbetriebsvermögen nicht mit eingebracht wurde, gilt Folgendes:
Da der Begriff Entnahme nach den Grundsätzen des Ertragsteuerrechts zu beurteilen ist (> R E 13.8 Absatz 1 Satz 4) und danach die bei der Einbringung zurückbehaltenen Wirtschaftsgüter – auch solche des Sonderbetriebsvermögens – als entnommen zu behandeln sind (> Tz. 20.10 des BStBl I S. 268), müssen diese Entnahmen bei der Prüfung der Entnahmebegrenzung berücksichtigt werden. Entnahmebegrenzung und anschließende Ausschüttungsbegrenzung sind über den gesamten Fünfjahreszeitraum einheitlich zu berechnen.
Wurden Anteile an einer Kapitalgesellschaft schenkweise nach § 13a ErbStG begünstigt übertragen und die Kapitalgesellschaft anschließend in ein Einzelunternehmen oder eine Personengesellschaft umgewandelt, gilt Folgendes:
Ausschüttungsbegrenzung und anschließende Entnahmebegrenzung sind über den gesamten Fünfjahreszeitraum einheitlich zu berechnen.
A erwirbt zum 28 % der Anteile der B-GmbH. Die GmbH erzielt im Jahr 00 einen Gewinn im Sinne von § 4 Absatz 1 EStG von 60 000 EUR, im Jahr 01 von 55 000 EUR und im Jahr 02 von 45 000 EUR. Sie tätigt folgende Ausschüttungen: 01 300 000 EUR und 02 150 000 EUR. Die GmbH wird zum in eine Personengesellschaft umgewandelt, an der A weiterhin mit 28 % beteiligt ist. Der Wert der Beteiligung, die A hierbei erhält, entspricht dem Wert seiner Anteile an der BGmbH im Zeitpunkt der Umwandlung. Die Gesellschaft erzielt im Jahr 03 einen Gewinn im Sinne von § 4 Absatz 1 EStG von 50 000 EUR und im Jahr 04 von 75 000 EUR. A entnimmt im Jahr 03 70 000 EUR und im Jahr 04 60 000 EUR.
Tabelle in neuem Fenster öffnen
auf A entfallende
Ausschüttungen: | |||
01: 28 % von
300 000 EUR | 84 000 EUR | ||
02: 28 % von
150 000 EUR | + 42 000 EUR | ||
Summe | 126 000 EUR | 126 000 EUR | |
auf A entfallende
Gewinne | |||
00: 28 % von 60 000 EUR | 16 800 EUR | ||
01: 28 % von 55 000 EUR | + 15 400 EUR | ||
02: 28 % von 45 000 EUR | + 12 600 EUR | ||
Summe | 44 800 EUR | ./. 44 800 EUR | |
Ausschüttungsüberschuss | 81 200 EUR | 81 200 EUR | |
Entnahmeüberschuss des A in
den Jahren 03 und 04 | |||
Entnahmen des A | |||
03: | 70 000 EUR | ||
04: | + 60 000 EUR | ||
Summe | 130 000 EUR | 130 000 EUR | |
auf A entfallende
Gewinne | |||
03: 28 % von 50 000 EUR | 14 000 EUR | ||
04: 28 % von 75 000 EUR | + 21 000 EUR | ||
Summe | 35 000 EUR | ./. 35 000 EUR | |
Entnahmeüberschuss | 95 000 EUR | + 95 000 EUR | |
Summe | 176 200 EUR | ||
abzgl. unschädlicher
Überschuss | ./. 150 000 EUR | ||
Umfang der schädlichen
Verwendung | 26 200 EUR |
Variable Kapitalkonten als Eigenkapital
> , BStBl 1994 II S. 88
Fundstelle(n):
zur Änderungsdokumentation
BAAAH-43478