Online-Nachricht - Montag, 02.03.2020

Verfahrensrecht | ELSTER-Technologie als Grundlage für das digitale Unternehmenskonto (SenFin Bremen)

Die Bundesländer Bayern und Bremen haben den Weg zu einem einheitlichen Unternehmenskonto beschleunigt und sind vom IT-Planungsrat damit beauftragt worden, das Konto für alle Bundesländer auszurollen.

Schaffung eines digitalen Unternehmenskontos auf Basis der ELSTER-Technologie

Derzeit ist die Ausgestaltung des einheitlichen Nutzerkontos nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG), über das sich die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen gegenüber der Verwaltung identifizieren können, geplant. Dieses einheitliche Unternehmenskonto soll auf Basis der ELSTER-Technologie ausgestaltet werden. Denn bereits seit dem Jahr 2005 werden weite Teile der Kommunikation zwischen Unternehmen und Finanzämtern über ELSTER abgewickelt. Durch die ELSTER-Technologie kann daher bundesweit zügig ein zentrales Onlineportal mit einem einheitlichen Konto für alle Unternehmen angeboten werden, wo beispielsweise die Kfz-Anmeldungen oder die Beantragung von Gesundheitszeugnissen erfolgen kann. An die seit Jahrzehnten in der Steuer bewährte, praxistaugliche Lösung sind bereits alle Unternehmen angebunden. Im IT-Planungsrat werden jetzt Bayern und Bremen beauftragt, das digitale Unternehmenskonto für alle Bundesländer auszurollen.

Aufbau und Einsatz des neuen Unternehmenskontos

Das neue Unternehmenskonto wird modular aufgebaut. Für jedes Unternehmen können bis zu 200 Konten für Firmenmitarbeiter eingerichtet werden. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörden in beide Richtungen, sowohl in Form von Bescheiden als auch durch Anträge. Steuerformulare sind enthalten, ebenso wie Maschinenschnittstellen für die Kommunikation zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Mit dem digitalen Unternehmenskonto rückt auch der „Single Point of Contact“ für Unternehmen näher. Diesen sollen sich die Unternehmen flexibel definieren können. Bereits bei Bund und Ländern vorhandene Lösungen können daher in verschiedener Form an eine ELSTER-Lösung angeschlossen werden, etwa durch Schnittstellen zwischen ELSTER und Fachverfahren, Verlinkungen von ELSTER in ein Landesportal oder die Integration der ELSTER-Schnittstelle in ein vorhandenes Landeskonto.

Schon 2020 beginnen erste Pilotverfahren, in 2021 werden bereits wichtige Funktionen, wie die Authentifizierung und die Organisationszertifikate bereitstehen und bis 2022 soll ein ausgerolltes bundesweit einheitliches Unternehmenskonto im Einsatz sein.

Quelle: SenFin Bremen Pressemitteilung vom 7.2.2020 sowie AWV Meldung vom 11.2.2020 (ImA)

Fundstelle(n):
NWB VAAAH-43415