Keine Teilaufgabe zur Umsatzsteuer in der schriftlichen StB-Prüfung kommt ohne Prüfung der Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers (Reverse-Charge-Verfahren) aus – sei es, dass ein inländischer Unternehmer eine sonstige Leistung eines im Ausland ansässigen Unternehmers empfängt, ein Grundstück mit Option zur Umsatzsteuerpflicht erworben oder eine Bauleistung empfangen wird. Die Fälle der Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers gehören daher zu den absoluten „Dauerbrennern“ und müssen in der Klausur sicher erkannt und beherrscht werden. Dies gilt insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass sie einen anderen Aufbau i. R. der Klausurlösung erfordern (vgl. daher hierzu auch das Prüfungsschema, SteuerStud 3/2020 S. 163, NWB KAAAH-36736, in dieser Ausgabe). Der nachfolgende Beitrag zielt darauf ab, aus allen Anwendungsfällen des Reverse-Charge-Verfahrens die prüfungsrelevantesten Fälle herauszugreifen und an kurzen Beispielsfällen zu veranschaulichen. In Ergänzung hierzu werden i. R. einer Klausur die häufigsten Prüfungsfelder dieses Themenkomplexes in umfangreicheren Übungsfällen vertieft.