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Bilanzierung unvermuteter, anschaffungsnaher Aufwendungen
I. Sachverhalt
Ende 01 erwirbt U für 1 Mio. € ein Gebäude zur Eigennutzung. Das Gebäude ist 15 Jahre alt und in einem gepflegten Zustand. Die Räume im Erdgeschoss sind für den Kundenverkehr bestimmt und werden durch eine Fußbodenheizung gewärmt.
Die in der ersten Heizperiode 01/02 noch funktionierende Heizung ist im Herbst 02 nur noch sehr eingeschränkt funktionsfähig. Im Rahmen der sofortigen Fehlersuche (Sauerstoffdichtheitsprüfung usw.) stellt sich überraschend heraus, dass die Leitungsrohre (übliche Lebensdauer 50 Jahre und mehr) mangelhaft sind. Ein vollständiger Austausch ist notwendig. Dazu muss auch der hochwertige Natursteinboden entfernt und ersetzt werden. Die sofort durchgeführte Maßnahme verursacht Kosten von 175 T€, die U nicht aktivieren möchte.
II. Fragestellung
Ist die Nichtaktivierung der Kosten steuer- und handelsbilanziell zulässig?
III. Lösungshinweise
1. Steuerbilanz
Die Kosten für den Ersatz von Fußbodenheizung und Natursteinboden übersteigen 15 % der Anschaffungskosten. Einschlägig könnte demnach die Regelung des § 6 Abs. 1 Nr. 1a Satz 1 EStG sein, wonach zu den Herstellungskosten eines Gebäudes auch Aufwendungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen gehören, die innerhalb von drei...