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ZFA Nr. 4 vom Seite 2

Schmerz und Schmerzkrankheit

Oberstudienrätin Ute Springer; Stuttgart

Wer kennt sie nicht: Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Rückenschmerzen, Zahnschmerzen? Schmerz bewirkt, dass wir nicht mehr leistungsfähig sind, inaktiv und einsam werden. Unser Selbstbewusstsein leidet unter Schmerz und die Angst, es könnte sich dabei um ein unheilbares Leiden handeln, wächst. Und: Schmerzen können sich verselbstständigen und zu einer eigenständigen Krankheit werden.

Woher kommt der Schmerz?

Schmerz entsteht, wenn mechanische (z. B. Quetschung eines Organs, Prothesendruckstelle), thermische (z. B. Verbrennung am heißen Bügeleisen), chemische (z. B. Insektengifte), biologische (Bakterien, Viren) oder elektrische Einwirkungen (z. B. Stromverletzung) freie Nervenendigungen in den Organen (Schmerzrezeptoren) reizen. Die Reaktion des Körpers auf physikalische und mikrobielle Reize ist die Entzündung (Inflammatio). Schmerz gehört zu den fünf klassischen Entzündungszeichen:

  • Tumor (Schwellung)

  • Rubor (Rötung)

  • Dolor (Schmerz)

  • Calor (Überwärmung) und

  • Functio laesa (gestörte Funktion).

Wenn die Schmerzreize eine bestimmte Stärke, die sogenannte Schmerzschwelle, überschreiten, werden sie über die peripheren Nerven an das Zentralnervensystem gemeldet. Dort wird der Schmerz bewusst gemacht...