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Dysfunktionale Effekte der Checklistenverwendung zur Aufdeckung doloser Handlungen in der Abschlussprüfung
Der vorliegende Beitrag untersucht Checklisten als Entscheidungshilfen zur Unterstützung von Abschlussprüfern bei der Identifikation doloser Handlungen. Dazu wird unter Rückgriff auf psychologische Theorien postuliert, dass Checklisten zu einer Fokussierung der Aufmerksamkeit führen und in Folge dessen nicht aufgeführte Faktoren häufiger übersehen werden; ein Effekt der durch hohe Expertise allerdings abgeschwächt wird. Die empirische Überprüfung mittels eines Experiments mit 206 Studierenden stützt die Hypothesen des Beitrags partiell und zeigt, dass die Checklistenverwendung zu einer schlechteren Einschätzung des Fraudrisikos führen kann.
1 Einleitung
Etwa ein Drittel der deutschen Unternehmen ist von wirtschaftskriminellen Handlungen betroffen. Prominente Fälle wirtschaftskriminellen Handelns mit hoher medialer Präsenz – wie etwa Enron oder der Abgasskandal bei Volkswagen – stellen dabei lediglich die Spitze des Eisbergs dar. Dennoch ist an ihnen zu erkennen, wie groß die gesellschaftlichen Folgen nicht verhinderten oder zu spät aufgedeckten wirtschaftlichen Fehlverhaltens sind. In großen Unternehmen, die mit einer Quote von annähernd 50 % sogar überproportional häufig von Wirtsch...