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Kein wirtschaftliches Eigentum an Anteilen bei umfassender Vollmacht
Grenzen der „wirtschaftlichen Betrachtungsweise“ im Sinne des BFH im Grunderwerbsteuerrecht
Der [i]BFH, Urteil v. 30.8.2017 - II R 39/15 NWB ZAAAG-68723 BFH hat in einer Reihe von Urteilen in den letzten Jahren seine Sichtweise zu mittelbaren Anteilsübertragungen im Rahmen der grunderwerbsteuerlichen Fiktionstatbestände erläutert. Dabei hat er unter Verweis auf § 39 AO den Begriff der „wirtschaftlichen Betrachtungsweise“ eingeführt. Diese Sichtweise hat in der praktischen Anwendung hinsichtlich ihrer Reichweite zu erheblichen Unsicherheiten geführt. Das nachfolgende zeigt erfreulicherweise Grenzen dieser „wirtschaftlichen Betrachtungsweise“ für den Fall einer umfassenden Vollmacht bezüglich eines Gesellschaftsanteils auf.
Eine Kurzfassung dieses Beitrags finden Sie in .
I. Fragestellungen des BFH-Urteils
Das hier besprochene NWB ZAAAG-68723 beschäftigt sich mit zwei Fragestellungen. Erstens war zu klären, ob der zutreffende Zeitpunkt der Entstehung der Grunderwerbsteuer für die Rechtmäßigkeit eines Feststellungsbescheids erforderlich ist und zweitens, ob eine unwiderrufliche Vollmacht bezüglich eines Gesellschaftsanteils an einer immobilienbesitzenden Personengesellschaft bei Anwendu...