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Besteuerung der Gesellschafter von Personengesellschaften
Aktuelle Entwicklungen und Brennpunkte
In kaum einem anderen Gebiet des Steuerrechts stehen sich aufgrund unterschiedlicher Normverständnisse die Positionen von Rspr. und Verwaltung so diametral gegenüber wie im Bereich der Besteuerung der Gesellschafter von Personengesellschaften. Während die höchstrichterliche Rspr. in den letzten Jahren die Möglichkeiten zur steuerneutralen Umstrukturierung von Personengesellschaften sukzessive erweitert hat, begegnet die Finanzverwaltung dieser Entwicklung mit Zurückhaltung. Der vorliegende Beitrag stellt die aktuellen ertragsteuerlichen Entwicklungen und Problembereiche zu den §§ 6 Abs. 3, 6 Abs. 5 und 16 Abs. 3 Satz 2 EStG dar. Ferner werden neue Tendenzen zur Frage einer Bagatellgrenze bei der Aufwärtsinfektion nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 zweite Alt. EStG aufgezeigt.
I. Gewinnneutrale Realteilung trotz Fortführung der Mitunternehmerschaft (§ 16 Abs. 3 Satz 2 ff. EStG)
Bislang konnte die steuerneutrale Realteilung gem. § 16 Abs. 3 Satz 2 ff. EStG nach Auffassung der höchstrichterlichen Rspr. und der Finanzverwaltung nur dann genutzt werden, wenn die realgeteilte Personengesellschaft beendet wurde. Teile der Literatur hielten hingegen eine steuerneutrale Realteilung auch dann für möglich, wenn der Ausscheidende gegen Erhalt von Sachgesamtheiten aus der Mitunternehmerschaft ausschied, während...