NWB-BB Nr. 2 vom Seite 33

Gefangen in der Zinsfalle

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

So lautete der Aufmacher des Handelsblattes am . Eine bedrohliche Schlagzeile, die jedoch durchaus berechtigt ist. Denn die Situation spitzt sich langsam zu:

  • Zum einen ist da die Niedrigzinsphase. Daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Wir wissen, dass wir mittlerweile nicht oder kaum mehr daran verdienen, wenn wir Geld auf Sparkonten legen. Für größere Einlagen werden vereinzelt sogar bereits Strafzinsen verlangt, und selbst vor Otto-Normal-Sparern machen die Banken nicht halt, wie das Beispiel der Volksbank Niederschlesien zeigt (vgl. Meldung im Marktmonitor NWB TAAAG-16304 ). Und die naheliegendste Alternative, stattdessen in Aktien zu investieren, wird von vielen Bundesbürgern nicht genutzt. Zu schmerzhaft scheint noch die Erinnerung an den Börsencrash im Rahmen der Finanzkrise zu sein.

  • Zum anderen kommt jetzt etwas Neues auf uns zu, und das heißt Inflation. Die Preise für Güter ziehen wieder kräftiger an – zum Jahreswechsel ist die Inflation fast explosionsartig auf 1,7 % gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2013. Zum Vergleich: Heute vor einem Jahr lag sie bei etwa 0,2 %.

Die Folgen für uns Sparer werden spürbar sein: Da wir für das gleiche Geld immer weniger Produkte bekommen und gleichzeitig durch unser Erspartes nichts verdienen, verlieren wir real Geld. Es kommt daher zu einer Wertvernichtung – ein hässliches Wort.

Was bleibt uns in dieser Situation übrig? Vielleicht doch noch in den Aktienmarkt einsteigen? Dagegen spricht, dass die Börsen in der jüngeren Vergangenheit teilweise Rekordwerte erreicht haben und es nur eine Frage der Zeit ist, wann sie wieder abwärts gehen. Dafür spricht, dass eben keiner weiß, wann dieser Abschwung kommt – vielleicht können wir noch einige Jahre von der Börsenrally profitieren? Was in dieser Situation Unternehmen häufig geraten wird, ist die Investition ins eigene Unternehmen. Das mag im Einzelfall durchaus sinnvoll sein, ist aber nicht für alle die Königslösung. Denn zum einen werden die Investitionen durch die steigenden Preise natürlich auch teurer, zum anderen können oder möchten einige Unternehmen auch gar nicht wachsen. Wieso beispielsweise in einen Ausbau investieren, wenn dieser später organisatorisch gar nicht zu bewerkstelligen ist?

Eine weitere Alternative stellt Mausbach NWB GAAAG-26815 vor: Die Investition in Immobilien, genauer gesagt Pflegeimmobilien. Haben Sie oder Ihre Mandanten überschüssige Liquidität, lohnt es sich durchaus, auch dieses Investment zu prüfen. Denn wir sprechen von einem Wachstumsmarkt, der zudem auch noch unabhängig von konjunkturellen Einflüssen ist. Doch wie bei allen anderen Anlagen gilt auch hier: Setzen Sie nie alles auf eine Karte und prüfen Sie auch die Risiken.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Mandanten bei der Anlageentscheidung ein glückliches Händchen.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 2/2017 Seite 33
KAAAG-26510