NWB-BB Nr. 5 vom Seite 129

Schwere Zeiten und ein kleiner Lichtblick für Banken

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Kreditinstitute haben es in diesen Zeiten schwer. Zum einen haben die Maßnahmen zur Bankenregulierung in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Das führt letztlich zu steigenden Bürokratiekosten bei den Kreditinstituten – und zu vermehrten Fusionen. Ein Beispiel: Gab es 1970 etwa 7.000 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland, sind es heutzutage nur noch gut 1.000. Die großen Institute mögen die höheren Kosten noch eher verschmerzen, doch kleinere regionale Institute haben weniger Puffer. Zum anderen befinden wir uns in einer gefühlt nicht endenden Niedrigzinsphase. Je länger diese dauert, desto stärker sinkt der Zinsüberschuss, d. h. die Differenz zwischen Kredit- und Anlagezins. Und der macht bei vielen Kreditinstituten einen Großteil der Erträge aus – bei regionalen Instituten sogar etwa 75 %.

Eine Besserung der Bankensituation verspricht jetzt ein Plan der EU-Kommission. Wie das Handelsblatt berichtet, soll die Bankenregulierung erstmals wieder etwas gelockert werden. Konkret geht es um den von den Banken individuell vorzuhaltenden Kapitalpuffer. Dieser soll laut Vorstellungen der EU zukünftig nur noch zu einem Teil erfüllt werden. Folge für die Banken: Je weniger teures Eigenkapital vorgehalten werden muss, desto günstiger wird es. Ob die Pläne tatsächlich so umgesetzt werden, ist ungewiss – aber zumindest die Bemühungen signalisieren, dass die Politik reformgewillt ist.

Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Für Sie als Berater bedeutet die angespannte Ertragslage der Kreditinstitute u. a., dass Sie die Hausbanken Ihrer Mandanten einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen sollten. Empfehlenswert ist die Zusammenarbeit mit relativ ertragsstarken Instituten. Wie Sie sich ein Urteil über die individuelle Lage des Kreditinstitutes erlauben können, lesen Sie im Beitrag von . Ein spannendes Thema, das Sie und Ihre Mandanten voraussichtlich in den kommenden Jahren begleiten wird.

In eigener Sache: Rubrik Fokus wird ihrem Namen jetzt gerecht

Hinweisen möchte ich Sie noch auf eine Anpassung der Rubrik „Fokus Wirtschafts- und Steuerrecht“. Zukünftig werden wir nicht mehr einzelne Urteile aus unterschiedlichen Bereichen aufführen, sondern uns – wenn möglich – auf ein Rechtsgebiet fokussieren. Damit werden wir dem Rubriknamen „Fokus“ mehr gerecht als zuvor und geben Ihnen einen kompakten Überblick über die Rechtslage in dem jeweiligen Bereich. Und der Fokus geht noch weiter: Wir werden ausschließlich die für Sie als Berater relevanten Urteile vorstellen – damit verbunden ist die Namensänderung in „Fokus Beraterrecht“. In dieser Ausgabe beschäftigt sich der Fokus auf S. 134 mit aktuellen Urteilen zur Steuerberaterhaftung.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 5/2016 Seite 129
NWB QAAAF-71664