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Ausgewählte Probleme im Erbscheinsverfahren
Erbscheinsantrag, Verfahrensablauf und Kostentragungspflicht
Die Beantragung eines Erbscheins ist ein alltäglicher Vorgang, der in vielen Fällen durch die Erben ohne fachkundige Begleitung beim Nachlassgericht eingeleitet wird. Das Erbscheinsverfahren kann aber zu einer Stolperfalle werden. Dieser Beitrag vermittelt die wichtigsten Grundlagen zum Erbscheinsverfahren, weist auf mögliche Gefahren hin und zeigt Möglichkeiten zur Risikominimierung auf.
Berater sollten Mandanten vor allem auch im eigenen Interesse auf mögliche Risiken im Erbscheinsverfahren aufmerksam machen. Bewusst falsche Angaben bei der Beantragung eines Erbscheins können erhebliche Auswirkungen haben und eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen.
Der frühere Grundsatz, dass jeder Verfahrensbeteiligte im Erbscheinsverfahren seine anwaltlichen Kosten selbst trägt und die Gerichtskosten der Erbe, hat sich überholt. Der Angriff eines Testaments sollte wohl überlegt und vorbereitet sein. Behauptungen „ins Blaue“ und verfrühte streitige Erbscheinsanträge sind aufgrund des erheblichen Kostenrisikos zu vermeiden.
I. Rechtliche Grundlagen des Erbscheinsverfahrens
Ein Erbschein wird insbesondere dann benötig...