IWB Nr. 9 vom Seite 1

Umsatzsteuerliche Sachverhalte im internationalen Kontext

StB Christian Rohde | Verantw. Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

Internationale [i]Neu in der IWB: Berichterstattung über internationale UmsatzsteuerUmsatzsteuersachverhalte werden immer komplexer, insbesondere, wenn mehr als zwei Länder oder Nicht-EU-Staaten involviert sind. Parallel dazu steigt die Sensibilität der Finanz- und Zollverwaltungen bei Verstößen – mit zum Teil gravierenden finanziellen Folgen. Auch die Gerichte sind vielfach mit umsatzsteuerlichen Fragestellungen befasst. Dies belegt z. B. ein Blick auf die beim EuGH anhängigen Verfahren. So stellte Huschens jüngst in seinem Beitrag in der NWB 3/2015 S. 100 fest, dass zum allein im Bereich der Mehrwertsteuer 43 Verfahren vor dem EuGH anhängig waren, vier davon aus Deutschland. Aufgrund der Bedeutung der Umsatzsteuer im internationalen Steuerrecht haben wir uns dazu entschlossen, diesem Thema in der IWB ab sofort einen höheren Stellenwert einzuräumen. Wir werden Sie künftig monatlich im Rahmen der Kurznachrichten über wichtige, aktuelle Entscheidungen, Rechtsänderungen oder andere Entwicklungen auf dem Laufenden halten und darüber hinaus häufiger als bisher Fachbeiträge zu umsatzsteuerlichen Themen mit internationalem Bezug veröffentlichen. Den Anfang bildet in dieser Ausgabe ein Beitrag über die Neuregelungen bei sog. TRFE-Leistungen und über den Mini-One-Stop-Shop.

[i]Top-Beitrag: Update bezüglich elektronischer Dienstleistungen und zum Mini-One-Stop-ShopDie Neuregelungen zur Ortsbestimmung bei Telekommunikations-, Rundfunk- und Fernseh-, sowie bei elektronischen Dienstleistungen (TRFE-Leistungen), zur Branchenlösung und zur kleinen einzigen Anlaufstelle (Mini-One-Stop-Shop) sind seit dem in Kraft. Trotzdem sind bei Weitem noch nicht alle Zweifelsfragen geklärt. Unter anderem haben die beiden BMF-Schreiben aus Dezember 2014 zu den heute bestehenden Unsicherheiten beigetragen. Der Beitrag von Feil/Weigl ab S. 313 setzt sich mit den Zweifelsfragen bei der praktischen Umsetzung der Neuregelungen auseinander.

[i]Entwicklungen im Bereich der verbindlichen Auskünfte in LuxemburgSeit November 2014 tobt eine Debatte über die Luxemburger Verwaltungspraxis hinsichtlich verbindlicher Auskünfte. Das Finanzministerium Luxemburgs hat u. a. zwei Papiere herausgegeben, in denen die Position Luxemburgs verdeutlicht wird. Zum trat dann ein neues steuerliches Verfahrensrecht für die Erteilung von verbindlichen Auskünften in Kraft. Wittenstein stellt in seinem Beitrag ab S. 321 die bisherige und die neue Ruling-Praxis dar und bewertet die Neuregelungen.

[i]BFH-Urteil zur gewerbesteuerlichen Behandlung von Auslandsdividenden einer OrgangesellschaftMit hat der BFH über die gewerbesteuerliche Behandlung von Dividenden aus einer qualifizierten Beteiligung an einer ausländischen Kapitalgesellschaft entschieden. Die Entscheidung weicht von der bisherigen Verwaltungspraxis ab und ist für die Konzernsteuerpraxis von großer Bedeutung. Abzuwarten bleiben indes die Reaktionen der Finanzverwaltung und des Gesetzgebers. Der Beitrag von Engel/Hilbert ab S. 335 stellt das Urteil und die praktischen Konsequenzen dar.

Beste Grüße

Christian Rohde

Fundstelle(n):
IWB 9 / 2015 Seite 1
NWB RAAAE-89456