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StBMag Nr. 10 vom Seite 24

Aufgedeckt

Reuige Steuerhinterzieher brauchen Hilfe von Profis, die Anzahl der Selbstanzeigen hat in den letzten Jahren massiv zugenommen – ein Ende des Trends ist nicht in Sicht

Autorin: Annika Janßen, Lesezeit: 9 Min.

Manche nennen es den „Hoeneß-Effekt“: Die Zahl der Selbstanzeigen nimmt weiter zu, vor allem seit immer mehr prominente Steuersünder auffliegen und der Staat vor dem Ankauf von Daten-CDs nicht zurückschreckt. Für viele Steuerberater und Rechtsanwälte ist der Boom eine logistische und organisatorische Herausforderung. Wie Kanzleien die Selbstanzeigen-Flut bewältigen.

Den Valentinstag im Jahr 2008 hat Ingo Heuel noch in guter Erinnerung. „Damals hat der Straftatbestand der Steuerhinterziehung die deutschen Wohnzimmer erreicht“, sagt der Steuerberater aus Köln. An diesem Tag nämlich klingelten Vertreter der Staatsanwaltschaft um sieben Uhr morgens am der Haustür des damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel – und ließen ihn vor laufenden Fernsehkameras abführen. Der Grund: Steuerhinterziehung. Zumwinkel hatte dem Fiskus 1,2 Millionen Euro Steuern vorenthalten, indem er eine Stiftung in Liechtenstein gegründet hatte und deren Erträge gegenüber dem deutschen Fiskus nicht transparent machte. Die Bilder von Zumwinkel liefen in der „Tagesschau“ und waren in sämtlichen Zeitungen zu sehen.

In Heuels Kanzlei kümmern sich neun Mitarbei...