Eine Praxisbewertung nach der modifizierten Ertragswertmethode erfordert die Prognose der künftig erzielbaren Praxisgewinne. Zur Herleitung kann i. d. R. auf historische Praxiszahlen zurückgegriffen werden. Diese sind hierzu zunächst zu objektivieren und dann unter Berücksichtigung von bekannten praxisinternen und praxisexternen Einflussfaktoren fortzuschreiben. Die Ertragsprognose kann also quantitativ auf vorhandene Praxisdaten und Fakten abgestützt werden.

Anders sieht es aus bei der Festlegung der technischen Bewertungsfaktoren, die im Rahmen der modifizierten Ertragswertmethode zu bestimmen sind. Diese fiktiven Größen sind nicht aus Praxiszahlen ableitbar, sondern müssen mit Sachverstand und Erfahrung praxisindividuell angemessen bestimmt werden. Da der Einfluss der technischen Bewertungsfaktoren auf den errechneten Praxiswert beträchtlich ist, stellt deren konkrete Festlegung eine der heikelsten Phasen der Ertragswertermittlung dar.