USt direkt digital Nr. 9 vom Seite 1

Drahtzieher eines millionen­schweren Umsatzsteuer­karussells verhaftet

Stephan Gerski | Produktmanager | ust-direkt-redaktion@nwb.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt berichtete, dass am Sonntag, den , ein 56 Jahre alter Brite am Rande einer Boxveranstaltung in Las Vegas von der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörde (USSS) festgenommen wurde.

Dem Verdächtigen wird in den Jahren 2009 und 2010 eine Umsatzsteuerhinterziehung in Höhe von rund 136 Mio. € vorgeworfen. Ermittler gehen von einem Gesamtschaden in Höhe von ca. 850 Mio. € aus. Im Pilot-Prozess wurde 2011 festgestellt, dass der betrügerische Handel mit den Emissionszertifikaten über die Deutsche Bank lief.

Als Karussellgeschäft (Missing Trader Intra-Community fraud – MTIC) bezeichnet man eine in der EU weit verbreitete Form des Steuerbetrugs. Die Ermittlungen der Steuerfahndung werden zumeist durch hohe Vorsteuerbeträge ausgelöst, die dann zu den „Missing Tradern“ führen. Im Anschluss müssen die Gesamtabläufe innerhalb des Karussells geprüft werden. Meist wird erst dann ersichtlich, inwieweit Ge­schäfte lediglich vorgetäuscht wurden und keine wirkliche Beteiligung am Wirtschaftsverkehr erfolgt ist.

Zu Beginn des Jahres hat die FinVerw den UStAE hinsichtlich der Fragen zum Vorsteuerabzug, insbesondere bezüglich der Zuordnung von Leistungen zum Unternehmen, sehr umfangreich geändert. Die Neufassung des UStAE wurde nun mit erneut geändert bzw. ergänzt.

In seinem Beitrag „Vorsteuerabzug aus allgemeinen Aufwendungen des Unternehmers“ erklärt Steuer­berater Marco Fuß die zweistufige Prüfung. Er geht auf die zeitliche Komponente ein und gibt einen Hinweis für die Praxis.

Beste Grüße

Stephan Gerski

Fundstelle(n):
USt direkt digital 9 / 2014 Seite 1
NWB QAAAE-63528