NWB-BB Nr. 5 vom Seite 129

Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Partner?

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Einige von Ihnen werden jetzt entgegnen, dass die Mitteilungsbedürftigkeit mit der Dauer der Beziehung abnimmt. Doch im Grunde werden Sie mir zustimmen: Ohne miteinander zu reden, kann keine Beziehung dauerhaft bestehen. Denn ohne Kommunikation könnten wir uns dem anderen nicht mitteilen und keine Gefühle ausdrücken. Was im Privaten so selbstverständlich ist, müssen viele Unternehmer im beruflichen Alltag erst neu erlernen. Dies betrifft vor allem eine Beziehung: die zwischen Unternehmer und Bank.

Wie in der privaten Beziehung, besteht auch zwischen diesen Parteien ein Abhängigkeitsverhältnis. Zugegebenermaßen ist dieses nicht ganz gleichberechtigt, denn die Bank hat meistens die Hosen an, ist in der stärkeren Position. Aber gibt es das im Privaten nicht auch? Natürlich, keiner von uns gibt das gerne zu, dass sein Partner den Takt vorgibt. Aber nicht selten ist es gerade diese Konstellation, die eine erfolgreiche Beziehung ausmacht: ein stärkerer Partner, der aber nur existieren kann, weil ihm sein (schwächerer) Partner den Rücken freihält. Nicht anders ist es in der Unternehmer-Bank-Beziehung: Die Bank diktiert zwar die Bedingungen in der Finanzierung, könnte aber ohne ihre Kunden nicht bestehen. Perfekt funktioniert diese Beziehung, wenn der Unternehmer die Bank regelmäßig informiert und damit das Vertrauen stärkt. Aber auch die Bank steht in der Pflicht und sollte aus den Hintergründen der Kreditentscheidung kein Geheimnis machen.

Wieso gibt es aber diese ideale Kommunikation so selten? Dabei sind doch die Vorteile offensichtlich: Unternehmer, die ihre kreditgebende Bank regelmäßig über ihre Situation informieren statt „gegen“ sie zu arbeiten, berichten von einem entspannteren Verhältnis. Dieses führt zumindest mittelbar auch zu besseren Kreditkonditionen. Denn viele Unternehmer erkennen allein durch die Aufbereitung ihrer Bankunterlagen, wo es im eigenen Betrieb hapert. Oder die Bank kann anhand der umfassenden Informationen auf Schwachstellen hinweisen. Unabhängig davon, wer diese erkennt: Die Unternehmer haben die Möglichkeit, entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten und ihr Rating und damit die Kreditkonditionen zu verbessern. Und die Bank hat weniger „Problemfälle“.

Sie haben entschieden: „Wunschthema“ Bankenkommunikation

Auch Sie haben mit uns kommuniziert und sich in der Umfrage „Wunschthema“ auf die Bankenkommunikation als Top-Thema festgelegt. Daher haben wir uns entschieden, das vorliegende Heft ausschließlich diesem Thema zu widmen. In der NWB Datenbank finden Sie zusätzlich eine Muster-Unterlage zur Bankenkommunikation, eine umfangreiche Unterlagen-Checkliste sowie ein neues Mandanten-Merkblatt zu diesem Thema. Und wer weiß, vielleicht ist Letzteres für den einen oder anderen Mandanten auch eine Anregung, wieder regelmäßiger mit dem eigenen Partner zu sprechen …

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 5/2014 Seite 129
NWB SAAAE-61887