Der Beitrag untersucht die Möglichkeiten zur steuerneutralen Umstrukturierung von grenzüberschreitenden Kapitalgesellschaftskonzernen. Gezeigt wird, dass grenzüberschreitende Reorganisationen auch in der EU und im EWR erheblich schlechter behandelt werden als inländische Umstrukturierungen. Grund hierfür sind die europarechtswidrigen Steuerverhaftungsbedingungen, die massive Lenkungswirkungen insbesondere für Outbound-Umstrukturierungen erzeugen. Daher besteht gesetzgeberischer Handlungsbedarf. Im Verhältnis zu Drittstaaten existieren nur wenige Möglichkeiten zur steuerneutralen Reorganisation. Der Gesetzgeber ist insoweit auch nicht zu einer Anpassung verpflichtet, sollte aber Umstrukturierungen zulassen, wenn das personelle und sachliche Engagement fortgeführt wird und deutsche Besteuerungsrechte gesichert sind.