Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Gerichtsanhängige Schadenersatzverpflichtungen
I. Die Ansatzkriterien nach IAS 37
1. Wahrscheinlichkeit und unmögliche Schätzung
In einem Parallelbeitrag wurde das Thema des Rückstellungsansatzes für Schadenersatz- und ähnliche Verpflichtungen des Kaufmanns insbesondere bei Gerichtsanhängigkeit, aus Sicht der HGB/EStG-Bilanzierung angesprochen. Ausgangspunkt der Überlegungen war die Anwendung des hier einschlägigen Kriteriums der überwiegenden Wahrscheinlichkeit für das Bestehen einer Verpflichtung. Mit der schein-mathematischen Größe der Wahrscheinlichkeit muss in diesen Fällen hantiert werden, weil das Wesensmerkmal einer Verbindlichkeitsrückstellung in der Unsicherheit des Bestehens anzusiedeln ist. Mehr als bei den meisten anderen Bilanzposten ist die Ungewissheit diesem auf die Stirn geschrieben. Eine Verpflichtung steht im Raum, ob sie tatsächlich in „Rechtskraft” ausartet, mit welchem Betrag sie zu erfüllen ist und wann der Fälligkeitszeitpunkt ist – alles ist dem bilanzierenden Kaufmann bei seiner von ihm geforderten Entscheidung über die bilanzielle Abbildung nicht bekannt.
Das Thema stellt sich genauso für den IFRS-Bilanzierer dar. Das kann nicht ...