Wertrelevanz von Rückstellungen in der Unternehmensbesteuerung
1. Aufl. 2012
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5. Dynamische Analyse
5.1 Das Leitbild des ökonomischen Gewinns
Für eine Quantifizierung rückstellungsbedingter Barwerteffekte stellt der ökonomische Gewinn insofern den idealen Referenzmaßstab dar, als dessen Besteuerung Entscheidungsneutralität herbeiführt. Dies bedeutet, dass Steuern keinen Einfluss auf Investitionsentscheidungen und damit verbundene Vorteilhaftigkeitsüberlegungen haben. In diesem Sinne fungiert der ökonomische Gewinn als eine Art Leitbild für die buchhalterische Gewinnermittlung, da er einen Nullpunkt für Steuerwirkungen setzt und somit zur gezielten Aufdeckung von Steuereffekten herangezogen werden kann.
Konzeptionell folgt der ökonomische Gewinn einem kapitaltheoretischen Einkommensbegriff, der auf einer gesamtwertorientierten Ermittlung des Vermögens beruht, welches sich gem. (4.1) als Ertragswert formulieren lässt. Die Bemessungsgrundlage BGL als Einkommen einer Periode ist der ökonomische Gewinn öG, der als Differenz von Zahlungsüberschuss und Ertragswertabschreibung EWA definiert wird und mit der Verzinsung des Ertragswerts zu Beginn der Periode korrespondiert:
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BGLt = öGt = Zt – EWAt = i · EWt-1
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