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Fair value- vs. Anschaffungskostenprinzip
I. Die Schwarz-Weiß-Malerei
1. Das Hohe Lied des HGB
Wie schnell ändern sich doch die Zeiten und damit die Meinungen im politischen, aber auch im wissenschaftlichen Bereich. Vor zehn Jahren wurde in Deutschland allenthalben das hohe Lied der internationalen Rechnungslegung gesungen, das HGB-System wurde als „altbacken” charakterisiert, es atme den Hauch des 19. Jahrhunderts und müsse deshalb gründlich entrümpelt werden. Die Truppen der Rechnungslegungsszenerie wurden allseits in Richtung der IFRS in Marsch gesetzt und haben die Verfasser der BilMoG-Gesetzgebung im ersten Anlauf (Referentenentwurf) zu entsprechendem Vorgehen motiviert. Sehr schnell schlug dann die Stimmung um. Im Regierungsentwurf wurde tunlichst der Bezug auf die IFRS reduziert, zumindest sprachlich verdeckt, seitdem wird im Schrifttum zunehmend nachgelegt: Das IFRS-System – gleichgesetzt mit der fair value-Konzeption – erfährt gnadenlose Kritik, die das nicht mehr „altbackene”, sondern knusprig-frische HGB-Regelwerk auf der Grundlage des Anschaffungskostenprinzips in hellem Licht erscheinen lässt . Im Mittelpunkt der Kritik an den IFRS stehen...