BBK Nr. 13 vom Seite 577

Enforcement und Schiedsrichter

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

Aktivierung von Steuerforderungen

[i]infoCenter, Internationale Rechnungslegung: Eventualschulden/Eventualverbindlichkeiten NWB HAAAC-32089 Nach einer steuerlichen Außenprüfung setzte die Finanzverwaltung gegen ein börsennotiertes Unternehmen Nachzahlungen für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer fest, weil sie Teilwertabschreibungen auf Forderungen gegenüber ausländischen Tochtergesellschaften nicht anerkennen wollte. In Höhe eines Teilbetrags hielt das Unternehmen die Steuernachforderung für unbegründet und legte form- und fristgerecht Einspruch gegen die Bescheide ein. Das Unternehmen aktivierte eine Forderung gegen die geleistete Steuerzahlung.

Jahres- und Konzernabschluss waren zusammen [i]infoCenter, Rückstellungen (IFRS) NWB TAAAE-02008 mit den zugehörigen Lageberichten Gegenstand einer Stichprobenprüfung durch die DPR. Nach deren Auffassung war es aber nicht zulässig, eine Forderung aus dem strittigen Steuerverfahren anzusetzen: weder im Konzernabschluss nach IFRS noch im Jahresabschluss nach HGB. Nicht immer sind die Unternehmen, deren Abschlüsse Gegenstand des Enforcements der DPR waren, mit den Fehlerfeststellungen einverstanden. Gleichwohl müssen sie aber einen Vertrauensverlust am Kapitalmarkt fürchten, obwohl sie sachlich vertretbar bilanzieren.

Ab Seite 601 stellen Dr. Harald Kessler und Dr. Markus Leinen einen exemplarischen Fall vor und berichten, mit welchen Argumenten das geprüfte Unternehmen und dessen Berater in intensiven Gesprächen bemüht waren, die DPR von der Richtigkeit der hinterfragten Bilanzierung zu überzeugen. Sie konstatieren, dass die DPR eine besondere Verpflichtung habe, Fehlerfeststellungen zu vermeiden, wenn die Unternehmen (noch) vertretbar bilanzieren.

Tipps und Hinweise für das Einspruchsverfahren – Teil 2: Die Berechnung der Einspruchsfrist

Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Einspruch [i]Rätke, Tipps und Hinweise für das Einspruchsverfahren – Teil 1: Einspruch gegen den richtigen Bescheid, BBK 12/2012 S. 564 NWB FAAAE-11034 ist die fristgerechte Einlegung. Bei der Berechnung der Einspruchsfrist gibt es in der Praxis aber eine Vielzahl von Besonderheiten zu beachten, die sich auf den Beginn und das Ende der Einspruchsfrist auswirken. Anhand von Beispielen stellt BBK-Herausgeber VRiFG Bernd Rätke die Grundsätze und Besonderheiten im Teil 2 der Reihe zum Einspruchsverfahren dar. Die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, Form und Inhalt des Einspruchs sowie Verlauf und Abschluss des Einspruchsverfahrens folgen in den nächsten Heften.

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2012 Seite 577
NWB XAAAE-12441