Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in Deutschland werden knapp 13 % der Unternehmen als Personengesellschaften geführt. Die perfekte Rechtsform wird es für kein Unternehmen geben, wohl aber kann ein optimales Rechtskleid gewählt werden. Welche Kriterien für diese Wahl eine Rolle spielen, beleuchtet Stefan Steinhoff, der anhand einer GmbH & Co. KG und einer GmbH beispielhaft die steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Unterschiede zwischen einer Personen- und einer Kapitalgesellschaft herausarbeitet. Im ersten Teil seines Rechtsformvergleichs steht die mitunter hochkomplexe Besteuerung der Personengesellschaften im Vordergrund. Stellvertretend sei hier nur die Thesaurierungsbesteuerung genannt: Selbst die Finanzbehörden waren zwei Jahre nach Einführung der Vorschrift nicht in der Lage, die Steuerberechnung fehlerlos durchzuführen. Im zweiten Teil wird es neben einem Vergleich der Besteuerungsformen schwerpunktmäßig um die Besteuerung von Kapitalgesellschaften gehen.
Steuerliche Besonderheiten im Zusammenhang mit der Einkünfteermittlung ergeben sich bei der Personengesellschaft vor allem im Hinblick auf die Frage, ob die Gesellschaft Gewinn- oder Überschusseinkünfte erzielt: Erzielt sie Überschusseinkünfte, handelt es sich um eine vermögensverwaltende Personengesellschaft. Diesem steuerlichen Konstrukt widmen sich Roland Quinten und Florian Schiefer.
Anhand der Aktivitäten von Hans, Bertold und Nils Holzmann können Sie in der Übung von Peter Rustler überprüfen, wie viel Sie schon über eine bei kleinen und mittelständischen Unternehmen beliebte Gestaltungsform wissen: das von der Finanzrechtsprechung seit 1938 geprägte Rechtsinstitut der Betriebsaufspaltung, bei der jede Personengesellschaft/-gemeinschaft sowohl als Besitzunternehmen als auch als Betriebsgesellschaft infrage kommt.
Zum Schluss möchte ich vorab auf eine personelle Veränderung hinweisen: Für mich heißt es nach elf Ausgaben Abschied nehmen. Ab Heft 7/2012 begrüßt Sie an dieser Stelle wieder Corinna Groß, die viele von Ihnen noch kennen werden. Ich danke Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für die aufmerksame Lektüre, Ihre Anregungen und Ihr Vertrauen. Allen Autorinnen und Autoren danke ich für ihr Engagement und manchen auch für ihre Geduld. Mir hat die Zusammenarbeit viel Spaß gemacht – da die Steuerwelt überschaubar ist, trifft man sich bestimmt bei anderen Projekten wieder.
Herzlichst, Ihre
Sabine Himmelberg
Fundstelle(n):
SteuerStud 6/2012 Seite 317
NWB XAAAE-09759