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Anreizverträgliche Aktivierung von latenten Steuern auf Verlustvorträge?
Nachdem in dieser Rubrik bereits auf die Überbewertungsproblematik aufgrund der Nichtabzinsung von aktiven Steuern eingegangen ( Haaker/Freiberg, PiR 2010 S. 229 NWB DAAAD-47892) und der geplante Verkauf von Verlustvorträgen als strukturierte Finanzinnovation ( Haaker/Freiberg, PiR 2010 S. 203 NWB JAAAD-45479) kritisiert wurde, soll nachfolgend eine weitere Kuriosität im Zusammenhang mit diesem „Sonderposten eigener Art” diskutiert werden. The Economist vom (S. 74 f.) berichtete nämlich über gewisse Aversionen von amerikanischen Großbanken gegenüber Steuersenkungen, da diese zu hohen Abschreibungen bei aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge führen würden.
Contra Dr. Andreas Haaker
Eine halbwegs vernünftige Rechnungslegung darf nicht massive Fehlanreize setzen bzw. zu ökonomisch völlig unsinnigen Handlungen motivieren. Die ökonomische Theorie geht von der Grundannahme aus, wonach unter bestimmten Bedingungen Preise und Kosten auf den Märkten zu einer optimalen Ressourcenallokation führen. In der Realität scheint es aber oftmals der in der Rechnungslegung ermittelte Gewinn zu sein, welcher die Ressourcenallokation bestimmt. Vor diesem Hintergrund erscheint die perm...