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Die Abzinsung von Rückstellungen im Steuerrecht
I. Vorbemerkungen
Die steuerliche Gesetzgebung im Bereich der Rückstellungen war lange Zeit von einer ansonsten ungewohnten Kontinuität geprägt. Hinsichtlich der Bewertung von Rückstellungen beschränkte sich das EStG auf die Vorschrift des § 6a EStG zu Pensionsrückstellungen. Im Übrigen galten die
handelsrechtlichen Vorschriften
über das
Maßgeblichkeitsprinzip
auch für die Steuerbilanz.
Seit dem Inkrafttreten des
EStG 1997
hat es jedoch eine
Vielzahl von Änderungen
des EStG gegeben, die teilweise nur klarstellenden Charakter haben, indem die bisherige Praxis der Rechtsprechung in das EStG aufgenommen wurde. Viele Neuerungen greifen aber intensiv in die Bilanzierungspraxis ein und zwingen die Unternehmen, die Methoden ihrer Rückstellungsbildung zu überprüfen. Obwohl die steuerliche Bilanzierung und damit die Bildung der Rückstellungen von handelsrechtlichen Grundsätzen ausgehen sollte, ist zumindest eine Tendenz des Gesetzgebers festzustellen, bezüglich der Rückstellungen immer weiter vom Prinzip der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz (§ 5 Abs. 1 Satz 1 EStG - Maßgeblichkeitsprinzip) abzurücken und zu einer
vollkommen eigenständigen, steuerlichen Bilanzierungspraxis
überzugehen. Im Ergebnis heißt d...