Labuan (Malaysia) als Steueroase und internationale Internetbörse

Das bekannteste asiatische Offshore Centre, das International Offshore Financial Centre (IOFC) Labuan, Malaysia (vgl. auch IWB F. 6 Malaysia Gr. 2 S. 13) besteht nunmehr seit über 10 Jahren und ist inzwischen in eine etablierte Steueroase erwachsen. Insbesondere koreanische und australische Firmen sind dort mit Tochter- oder Schwestergesellschaften vertreten. Der Aufbau der Infrastruktur, der sich vor rd. 10 Jahren noch in seiner Anfangsphase befand, ist seit 1997 mit der Eröffnung des Financial Parcs und 1999 mit der Inbetriebnahme des neuen Flughafens abgeschlossen. Der großzügig angelegte Financial Parc in dem sich viele der rd. 3 500 Offshore-Gesellschaften und knapp 100 Banken niedergelassen haben, hält jedem internationalen Vergleich stand. Auch die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Commerzbank und die Bayerische Landesbank sind dort mit Tochtergesellschaften vertreten. Der malaysische Gesetzgeber war von Anfang an stark bemüht, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen raschen Erfolg des IOFC zu schaffen und hat dabei im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Flexibilität und Schnelligkeit bei der Verabschiedung neuer Gesetze bewiesen. Gleichzeitig hat Malaysia viele neue Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen und durchgesetzt, dass das IOFC Labuan aus diesen Abkommen nicht ausgeschlossen wurde. Ziel dieses Beitrages ist es daher, zu untersuchen, welche neuen gesetzlichen Bestimmungen hinzu gekommen sind und welche Möglichkeiten sich dadurch für internationale Firmen eröffnen.