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Der Fair Value in der Krise
Die internationale Rechnungslegung hat auch in Deutschland zu grundlegenden Änderungen fundamentaler Bilanzierungsgrundsätze geführt. Als ihr Flaggschiff, Hoffnungsträger und Markenzeichen fungiert der Fair Value. Das diesem zugrundeliegende auf den ersten Blick faszinierende und unter rein theoretischen Gesichtspunkten überzeugende Konzept hat einen hohen Preis: „generelle Relevanzdefizite, fehlendes konsistentes Gesamtkonzept, Realisierung unrealisierter Gewinne, allgemeiner Verläßlichkeitsverlust, Volatilitätszunahmen und Abnahme von Prognosetauglichkeit”.
Vor dem Hintergrund eines Paradigmenwechsels in der nationalen Rechnungslegung drängt sich die Frage geradezu auf, ob zwischen der IFRS-Bilanzierung und der aktuellen Finanzmarktkrise Zusammenhänge bestehen. Seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland hat es wohl keine so außergewöhnlich gravierenden und rapiden Einbrüche wie in der aktuellen Krise gegeben. Der vorliegende Beitrag soll eine möglichst intensive Diskussion fördern und weiterführende Ergebnisse induzieren. Insbesondere die empirische Rechnungslegungsforschung ist hier gefordert.
1 Grundlagen
1.1 Zum Begriff der Krise
Der Begriff „Kr...