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Realisationsprinzip und Risikominimierung
I. Grundlagen
Das Realisationsprinzip des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB stellt zusammen mit der Periodisierung in § 252 Abs. 1 Nr. 5 HGB eine Grundregel der kaufmännischen Rechnungslegung dar, die über § 5 Abs. 1 Satz 1 EStG uneingeschränkt auch für die steuerliche Gewinnermittlung Geltung beansprucht. Auf dieser Gesetzesgrundlage werden Zahlungsvorgänge in eine Vermögensübersicht (Bilanz) transformiert, um daraus durch periodischen Vergleich zweier Stichtage ein erwirtschaftetes Ergebnis zu ermitteln. Vor diesem Hintergrund wirkt es schon etwas befremdend, wenn das HGB in alter und neuer Fassung das Realisationsprinzip gar nicht näher beschreibt, geschweige denn definiert, sondern nur zu seiner Beachtung aufruft.
Regelmäßig stellt sich das Realisationsproblem im Zusammenhang mit einem Umsatzakt, also der betrieblichen Leistungserbringung (vgl. unter Kap. III). Es geht dabei auch um die Frage des Übergangs des wirtschaftlichen Eigentums (nicht etwa des rechtlichen) von einem Bilanzierungssubjekt zu einem anderen (oder dem Endverbraucher), was bilanzrechtlich identisch ist mit der Frage der Abgangsbuchung beim liefernden Unternehmen und der damit verbundenen Zugangsbuchung beim Empfänger.
Der Übergang des w...