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Grundstücksverkauf mit Rückmietung
I. Sachverhalte
1. Fall Holzmann
Die Holzmann-Pleite im Jahr 1996 sollte trotz der Finanzmarktkrise noch nicht ganz in Vergessenheit geraten (sein). Ein entscheidender Insolvenzgrund war der Jahre zuvor erfolgte „strategische” Einstieg in das Immobilien projektgeschäft. Im Gegensatz zur herkömmlichen Bauerstellung im Kundenauftrag mit dem entsprechenden Produktionsrisiko gesellt sich beim Projektgeschäft dazu noch das Vermarktungsrisiko. Typisch war die Erstellung von Einkaufscentern oder Bürotürmen, für die Käufer (z. B. Immobilienfonds) oder Mieter gefunden werden mussten, um das ganze Projekt rentabel zu gestalten. Die Vermarktung erwies sich im Zeitverlauf zunehmend als schwierig.
Eine bilanzpolitische Maßnahme zur Verschleierung des anhaltenden Eigenkapitalschwunds bestand im Verkauf solcher Großprojekte an einen Investor unter Garantie einer erzielbaren Miete auf zehn Jahre oder länger. Der Investor (Immobilienfonds) konnte dadurch den zu zahlenden Kaufpreis an der Mietgarantie orientieren, um so den Fondszeichnern die erforderliche Rendite zu präsentieren. Das Risiko aus dem Projekt verblieb deshalb für di...