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StBMag Nr. 10 vom Seite 34

Vom Hund über den Schwanz in die Gemeindekasse

Ohne Sinn, aber mit Tradition: Die Hundesteuer ist über 500 Jahre alt

Dietmar Reiche

In vielen europäischen Ländern muss man nicht mehr für Hunde zahlen – in Deutschland halten die Kommunen weiter die Hand auf. Über die Geschichte einer umstrittenen Steuerart.

Die Liebe der Zwei- zu den Vierbeinern ist keine Privatangelegenheit. Sie weckt die Begehrlichkeiten des Staates. Der Fiskus ist auf den Hund gekommen: Er besteuert munter den treuesten Weggefährten der zivilisierten Menschheit. Jährlich nehmen deutsche Städte und Gemeinden über 200 Millionen Euro ein.

Allein in München kassiert Stadtkämmerer Ernst Wolowicz gut zwei Millionen Euro von den städtischen Hundefreunden. Dies habe „in erster Linie eine ordnungspolitische Lenkungsfunktion”, soll also die Anzahl der Tiere begrenzen. So viel Ordnung lohnt sich für die bayerische Landeshauptstadt durchaus: Der Verwaltungsaufwand beträgt in München nur ein Fünftel der Einnahmen. Bleiben unterm Strich 1,6 Millionen Euro. Entgegen der landläufigen Meinung wird dieses Geld nicht zur Straßen- und Gehweg-Reinigung verwendet, sondern steht der Kommune zur freien Verfügung: Die Hundesteuer ist eine tatsächliche Steuer, keine Abgabe. Nicht nur in München: Auch andere Kommunen sind nicht pingelig, w...