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StBMag Nr. 10 vom Seite 16

„Prinzipien müssen folgerichtig zu Ende gedacht werden!„

Interview mit Prof. Klaus Tipke, Emeritus der Universität zu Köln und Begründer der „Kölner Steuerrechtsschule„

Prof. Klaus Tipke, Sascha König und Till Mansmann

Ein Steuerrecht, das schlüssig auf den Prinzipien der Gerechtigkeit aufbaut, das sich aus der konsequenten Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz ergibt, das war immer das Ziel von Prof. Klaus Tipke.

Herr Prof. Tipke, Sie haben sich jahrzehntelang mit dem deutschen Steuerrecht beschäftigt, und Sie befassen sich damit heute noch – an was genau arbeiten Sie zurzeit?

Am dritten Band meines Werkes „Die Steuerrechtsordnung„, und zwar an der zweiten Auflage.

Das ist Ihr Opus magnum ... Ihr Wirken ist verknüpft mit den Begriffen Steuergerechtigkeit und Steuerrechtfertigung, auch Steuerethik – gehört das nicht schon fast in den Bereich der Philosophie?

In der Tat: Gerechtigkeit ist ein Grundbegriff der Ethik und der Rechtsphilosophie. Die Ethik ist eine Disziplin der Philosophie. Sie hat mich schon als Schüler interessiert: Früh habe ich Kant, Schopenhauer und Aristoteles gelesen. Ich habe auch nicht direkt mit dem Jurastudium begonnen, sondern mich zunächst in der Philosophischen Fakultät immatrikuliert. Seit der Studienzeit weiß ich auch, dass das Gebot der Steuergerechtigkeit letztlich auf Aristoteles zurückgeht: „Lasten, die eine Mehrheit tragen soll, sind ge...