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BFuP Nr. 2 vom Seite 177

Werturteilsfreiheit – ein ungeeignetes Gebot für die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre?

Replik zu dem Aufsatz von Peter Bareis, BFuP 2007, S. 421–442

Von Univ.-Prof. Dr. Ute Schmiel, Ilmenau

1 Einleitung

Peter Bareis nimmt in seinem Aufsatz „Das Postulat der Werturteilsfreiheit in der Diskussion um die Steuerreform 2008” zu dem von mir vorgetragenen Werturteilsfreiheitsgebot kritisch Stellung. Bareis spricht sich vehement für ein Werturteilsgebot aus. Werturteilsfreiheitsgebot und Werturteilsgebot sind methodologische Regeln und als solche nach dem Werturteilsverständnis Webers und Alberts zulässige Werturteile des Metabereichs. In der Perspektive des kritischen Rationalismus entziehen sich methodologische Regeln – ebenso wie erfahrungswissenschaftliche Aussagen – einer Letztbegründung, deshalb ist eine kritische Reflektion solcher Regeln unerläßlich. In diesem Sinne verstehe ich sowohl die Argumente, die Bareis für ein Werturteilsgebot anführt, als auch die Einwände, die ich hier gegen dieses Werturteilsgebot vortrage. In diesem Beitrag setze ich mich mit den drei Kernaussagen von Bareis auseinander, die thesenartig reformuliert wie folgt lauten:

  • These 1: Das Werturteilsfreiheitsgebot ist durch ein Werturteilsgebot zu ersetzen, weil der Adressat hierdurch zusätzliche entscheidungsnützliche Informationen erhält (S. 421, 425). Das Werturteilsgebot ist zwingend mit einem T...

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