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Emissionsdisagio in der Steuerbilanz
Ansatz eines Rechnungsabgrenzungspostens bei Emission von festverzinslichen Wertpapieren
Die Emission festverzinslicher Wertpapiere am Kapitalmarkt stellt für Industrieunternehmen und Banken ein wichtiges Instrument zur Beschaffung von Fremdkapital dar. Es überrascht daher, dass hinsichtlich der bilanzsteuerrechtlichen Behandlung eines Emissionsdisagios mangels höchstrichterlicher Rechtsprechung bisher nicht abschließend geklärt war, ob die wirtschaftliche oder zivilrechtliche Qualifikation des Disagios zugrunde zu legen ist. Wie der BFH nun mit Urteil v. - I R 46/05 entschieden hat, ist in der Steuerbilanz ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten zu bilden, wenn bei der Ausgabe einer verbrieften festverzinslichen Schuldverschreibung mit bestimmter Laufzeit ein Disagio vereinbart wird.
Spannungsverhältnis zwischen wirtschaftlicher und zivilrechtlicher Betrachtungsweise
Die Klägerin, welche die festverzinsliche Schuldverschreibung emittierte, vertrat die Auffassung, dass für die steuerbilanzielle Behandlung des Emissionsdisagios allein die zivilrechtliche Qualifikation zugrunde zu legen sei. Die Voraussetzungen eines aktiven Rechnungsabgrenzungspostens nach § 5 Abs. 5 Satz 1 Nr. 1 EStG seien vorliegend somit nicht erfüllt. Das Disagio stelle sich als Kaufpreisabschla...