Abgabenordnung Praktikerkommentar
2019
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§ 8 Wohnsitz
Verwaltungsanweisungen
AEAO zu § 8 (Anh. III.1)
I. Wohnsitzbegriff
1. Allgemeine Anforderungen
1
Ist in Steuergesetzen der Wohnsitz Anknüpfungspunkt, so muss auf die in § 8 enthaltene Definition dieses Begriffes zurückgegriffen werden. Es kann deshalb von einem in § 8 festgelegten, im Steuerrecht allgemein geltenden Wohnsitzbegriff ausgegangen werden. Die Begriffsbestimmung des Wohnsitzes in § 8 stimmt aber auch wörtlich mit der Legaldefinition des § 30 Abs. 3 Satz 1 Erstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB I) überein. Der Begriff des Wohnsitzes i. S. des § 8 ist auch für das Zulagenrecht maßgeblich (BFH/NV 2003, 944).
2
Abweichend vom bürgerlichen Recht, nach dem Begründung, Beibehaltung und Aufgabe des Wohnsitzes rechtsgeschäftliche Willenserklärungen darstellen (§§ 7, 8 BGB), ist nach der st. Rspr. des BFH steuerrechtlich das Vorliegen eines Wohnsitzes ausschließlich nach tatsächlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu beurteilen (BFH/NV 1987, 301, m. w. N.). Maßgebend ist der objektive Zustand (BFH/NV 2009, 564; 2014, 38), nämlich das Innehaben einer Wohnung unter Umständen, die den Schluss rechtfertigen, dass der Wohnungsinhaber diese Wohnung beibehalten und benutzen wird. Besteht dieser Zustand objektiv, so ist ein etwaiger Wille des Stpfl., an diesem Platz keinen Wohnsitz zu begründen, steuerrechtl...