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infoCenter (Stand: November 2022)

US-GAAP

Prof. Dr. Henning Zülch

1. Definition

Die United States Generally Accepted Principles (US-GAAP) sind die US-amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften, die neben den IFRS des IASB als international anerkannte Rechnungslegungsstandards gelten. Mit der Verabschiedung der sog. FASB Accounting Standards Codification in SFAS 168 durch das Financial Accounting Standards Board (FASB) am wurde die Darstellung der US-amerikanischen Rechnungslegungsregeln grundlegend überarbeitet. Das bis dahin existierende System des House of GAAP, welches hauptsächlich aus einzelfallbasierenden Verlautbarungen der Securities and Exchange Commission (SEC) oder das Financial Accounting Standards Board (FASB) bestand, wird nunmehr durch eine einzige source of authoritative US generally accepted accounting principles (US-GAAP) ersetzt. Das Ziel dieser Überarbeitung bestand darin, die vormals als zu voluminös, komplex und nicht integriert kritisierten Vorschriften der US-GAAP benutzerfreundlich und strukturiert darzustellen.

2. Historische Entwicklung der US-GAAP

2.1. Securities Act (1933) und Securities Exchange Act (1934)

In den USA wurden als Reaktion auf den Börsenkrach von 1929 und die damit einhergehende Weltwirtschaftskrise der Securities Act (1933) (Act 33) und der Securities Exchange Act (1934) (Act 34) erlassen.

Act 33 schreibt u. a. die Registrierung von Wertpapieren, die in den USA notiert sind, durch ein sog. registration statement fest.

Act 34 regelt den Handel mit Wertpapieren.

Die SEC überwacht als Börsen- und Wertpapieraufsichtsbehörde, ob die Regelungen vor allem des Act 33 und des Act 34 eingehalten werden.

2.2. American Institute of Certified Public Accountants (AICPA)

Das AICPA ist die berufsständische Organisation der US-amerikanischen Wirtschaftsprüfer und damit das Pendant zur Wirtschaftsprüferkammer in Deutschland.

Bis Ende 1972 lag die Veröffentlichung von Rechnungslegungsstandards beim AICPA:

Das Committee of Accounting Procedures (CAP) erarbeitete Lösungen zu Bilanzierungsfragen, die als Accounting Research Bulletin (ARB) zwischen 1938 und 1959 veröffentlicht wurden und von denen einige Regelungen noch heute Gültigkeit haben.

Das Accounting Principles Board (APB) veröffentlichte in den Jahren 1959–1972 APB Opinions und unternahm den ersten Versuch, eine konzeptionelle Grundlage für die US-GAAP (Conceptual Framework) zu entwickeln.

Im Jahr 1973 wurde die Verantwortung für die Veröffentlichung von Rechnungslegungsstandards an den FASB abgegeben, um Zweifeln an der Unabhängigkeit der AICPA zu entgehen.

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