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PiR Nr. 1 vom Seite 1

Geplante Änderungen in der Eigenkapitalabgrenzung nach IAS 32 – eine Erleichterung für deutsche Unternehmen?

von Prof. Dr. Stefan Rammert und Dipl.-Kfm. Holger Meurer, Mainz

I. Problemstellung

Die Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf IFRS weckt allgemein die Hoffnung auf einen Anstieg des bilanziellen Eigenkapitals. Wenngleich ein höherer Eigenkapitalausweis in der Tendenz empirisch bestätigt wird, können vor allem die internationalen Grundsätze zur Eigenkapitalabgrenzung den Effekt im Einzelfall erheblich dämpfen. Im Gegensatz zum handelsrechtlichen Verständnis begründet nach IAS 32Financial Instruments: Disclosure and Presentation” faktisch jede Kapitalüberlassung, die vor Liquidation des Unternehmens eine Zahlungsverpflichtung auslösen kann, eine Verbindlichkeit. Hieraus ergeben sich zum Teil gravierende Folgen für deutsche IFRS-Anwender. So warnt z. B. die Sixt AG bereits jetzt, dass die im Herbst 2004 emittierten Genussscheine mit begrenzter Laufzeit im Wert von 100 Mio € bei Umstellung auf IFRS im Konzernabschluss für 2005 ins Fremdkapital umgegliedert werden. Isoliert betrachtet reduziert die Umqualifikation auf Basis der Werte per die Konzerneigenkapitalquote von 29,13 % auf 20,26 %. In noch stärkerem Maße betroffen sind Personengesellschaften und Genossenschaften. Da der deutsche Gesetzgeber den Gesellschaftern beider Rechtsformen ein unbedingt...

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