BFuP Nr. 6 vom Seite 596

IFRS für den Mittelstand? (Zusammenfassung)

Dr. Norbert Lüdenbach und Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann

Das IASB-Arbeitsprojekt „Small and Medium Sized Entities“ (SME) soll zu einer Zweiteilung des Regelwerks in „SME-IFRS“ (anwendbar nur von kleinen und mittleren Unternehmen) und „full-IFRS“ führen. Schon die Abgrenzung der SME bereitet Schwierigkeiten, da hierfür qualitative Kriterien und nicht Größenmerkmale vorgeschlagen werden und unklar ist, ob sie das IASB oder der nationale Gesetzgeber vorzugeben hat. Die zur Rechtfertigung eines gesonderten SME-Regelwerks dienende Komplexität der IFRS-Regeln ist differenziert zu werten: Diese folgen häufig genug nur der Komplexität bilanzpolitisch motivierter Gestaltungen. Umgekehrt will man auch einem SME nicht beliebige Bilanz- und Ertragsoptimierungen durch Sachverhaltsgestaltungen erlauben. Der Entlastungseffekt der SME-IFRS wird dadurch in Frage gestellt: Einfache Geschäftsvorfälle sind auch in den full-IFRS einfach geregelt, bei komplexen Vorfällen sollen auch SME auf die full-IFRS zurückgreifen. Die Prämissen des SME-Projekts lassen somit am Erfolg zweifeln. Sinnvoller wäre es, eine verbesserte Lesbarkeit der full-IFRS durch eine klare Trennung von Standard- und Sonderfällen sowie eine stärkere Berücksichtigung von materiality- und cost-benefit-Aspekten in den Regeln und der Regelanwendung ins Auge zu fassen.

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Fundstelle(n):
BFuP 6/2004 Seite 596
DAAAB-70947