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Der EU AI Act als Gamechanger
Künstliche Intelligenz in nachhaltiger Beschaffung und Reporting neu denken
Harari macht deutlich, „[...] wenn Bürgerinnen und Bürger, Gesetzgeber, Journalistinnen und Journalisten sowie Richterinnen und Richter nicht verstehen, wie das bürokratische System funktioniert, können sie es nicht mehr kontrollieren und verlieren das Vertrauen.“ Dieses Zitat bringt eine zentrale Herausforderung auf den Punkt, mit der sich aktuell auch die Europäische Union im Kontext des European Green Deal konfrontiert sieht. Der Artificial Intelligence Act (EU AI Act) veranschaulicht diese Herausforderung exemplarisch: Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet nicht allein technologische Potenziale, sondern ist zugleich in ein komplexes Geflecht aus regulatorischen Anforderungen und Verantwortlichkeiten eingebunden.
Für Unternehmen bedeutet dies, den Einsatz von KI-Systemen im Rahmen der einschlägigen Nachhaltigkeitsgesetzgebungen– darunter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) und die EU Deforestation Regulation (EUDR) – neu zu reflektieren. Insbesondere in der strategischen Beschaffung entsteht ein Zielkonflikt: Einerseits bieten KI-gestützte Anwendungen Potenziale für Transparenz und Effizienz, etwa in der Risikoanalyse, im Lieferantenmonitoring oder im Reporting. Andererseits werfen sie Fragen hinsichtlich Datenqualität, ethischer Implikationen und der Kompatibilität mit rechtlichen Rahmenbedingungen auf.
Vor diesem Hintergrund wird auch das regulatorische Spannungsfeld deutlich, das sich etwa im Omnibus-Verfahren oder in der aktuell diskutierten Verschiebung der EUDR manifestiert. Der Beitrag untersucht, wie Unternehmen diesen Balanceakt gestalten können – und wie ein verantwortungsbewusster Einsatz von KI zu einem zentralen Hebel der nachhaltigen Transformation werden könnte.
Datenqualität und Vernetzung werden zum entscheidenden Prüfstein nachhaltiger Lieferketten.
Fehlende Interoperabilität führt heute noch zu Datensilos statt Transparenz.
Künftig braucht es intelligente, vernetzte Systeme, die Informationen über Lieferanten, Risiken und ESG-Reporting nahtlos zusammenführen – als Grundlage für fundierte und vertrauenswürdige Entscheidungen.