Nachhaltigkeit im Spannungsfeld von Regulierung und Transformation

Die UN-Klimakonferenz in Belém hat es erneut verdeutlicht: Die globalen Klimaziele sind ambitioniert, allerdings bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Strukturelle, technologische und geopolitische Herausforderungen bremsen dringend erforderliche Schritte. In diesem komplexen Umfeld müssen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategien mit den regulatorischen Anforderungen in Einklang bringen.

Bei der Erstellung ihrer Nachhaltigkeitsberichte eilen die deutschen Unternehmen der nationalen Gesetzgebung allerdings voraus. Eine empirische Analyse der Nachhaltigkeitsberichte der DAX-Segmentunternehmen für das Geschäftsjahr 2024, die Prof. Dr. Jochen Pilhofer, Prof. Dr. Michael Zabel und Dilara Calik durchgeführt haben, zeigt unter anderem: Viele wenden die CSRD bereits freiwillig an. Die Autoren leiten aus ihrer Untersuchung der Nachhaltigkeitsberichte konkrete Handlungsempfehlungen für künftige Unternehmensberichte ab – nachzulesen ab S. 359.

Neben der CSRD stellt die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) Unternehmen vor eine weitere bürokratische Herausforderung. Der Vereinfachungsvorschlag der EU-Kommission vom 21.10.2025 und das Dringlichkeitsverfahren des EU-Parlaments bringen Bewegung in die Debatte, die Aufgabe für Unternehmen bleibt jedoch enorm. Helen Schirasi und Anja Wagner bieten Ihnen ab S. 369 Handlungsempfehlungen zur konkreten Umsetzung in Unternehmen.

Auch der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) rückt in dieser Ausgabe in den Fokus. Das Omnibus-Paket der EU hat Vereinfachungen und klare Fristen gebracht, doch die organisatorischen Konsequenzen ab 2026 sind nicht zu unterschätzen. Bertil Kapff fasst ab S. 375 die zentralen Entwicklungen zusammen, ordnet diese für Sie ein und arbeitet Handlungsfelder insbesondere für KMU heraus.

Schließlich ein weiterer Gamechanger: Der EU AI Act. Prof. Dr. Elisabeth Fröhlich zeigt in ihrem Beitrag ab S. 380, wie Unternehmen KI verantwortungsvoll als Hebel für nachhaltige Transformation nutzen können.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre der Beiträge dieser Ausgabe.

Ihre

Anke Kreft