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Die eigene Kanzlei auf den Prüfstand stellen
Kanzlei-Check in der NWB Datenbank
Auch der Markt der Steuerberatungskanzleien befindet sich in einem der heute so viel beschworenen Umbrüche. Stichworte dazu sind u. a. Künstliche Intelligenz, Fachkräftemangel und demografische Strukturen in den Kanzleien selbst. Was raten Steuerberater ihren gewerblichen Mandanten, wenn diese in einer Umbruchsituation sind? Der Hinweis lautet meistens: Stellt das Unternehmen selbstkritisch auf den Prüfstand und geht die Zukunftsaufgaben konzentriert und entschlossen an. Dieser Hinweis hat auch für die Steuerberatungskanzlei als Unternehmen seine Berechtigung. Zur Unterstützung wird in diesem Beitrag der „Kanzlei-Check“ für Steuerberatungskanzleien vorgestellt. Die Checkliste wurde nicht aus der Kanzlei-Perspektive erarbeitet, sondern aus der Mandanten-Perspektive, die der Autor als Unternehmensberater in den letzten 25 Jahren vielfältig immer wieder erlebt hat. Mit wenigen Änderungen können auch Unternehmensberatungen diese Checkliste für ihre Bestandsaufnahme nutzen.
Kanzlei-Check, NWB GAAAJ-98479
Der Markt der Steuerberatungskanzleien ist in Bewegung und hat ein Nachfolge-Thema.
Die Checkliste ist modular aufgebaut und kann von jeder Kanzlei an ihre individuellen Themen angepasst werden.
Die Checkliste kann sowohl von Berufsträgern als auch von Mitarbeitern genutzt werden.
Die Checkliste bietet eine Basis, um Aktivitäten zu positiven Veränderungen in der Kanzlei und für deren Mandanten pragmatisch abzuleiten und umzusetzen.
I. Schlaglichter zur aktuellen Situation im Markt der Steuerberatungskanzleien
Ein Blick in die Berufsstatistiken der Bundessteuerberaterkammer (BStBK) zeigt auf, wie sich die Marktstrukturen verändern. Im Folgenden werden die Zahlen per den aktuellen Zahlen vom gegenübergestellt (https://go.nwb.de/gme3h):
Wie erfreulich: Die Zahl der Mitglieder in der BStBK ist in den sechs Jahren von 98.955 auf 104.845 gestiegen, also um immerhin 6,0 %. Allerdings: Gegenüber 2024 ist dies ein Rückgang um 1,0 % (das sind 1.051 Mitglieder weniger). Spannende Frage: Einmaliger Datenpunkt oder Beginn einer Trendumkehr?
Wie spannend: Die Zahl der Steuerberater stieg nur um 1,9 % auf 90.175, aber die Zahl der anerkannten Berufsausübungsgesellschaften (2020 noch Steuerberatungsgesellschaften) um beachtliche 40,4 % auf 14.670. Auch hier gab es gegenüber 2024 einen Rückgang bei den Steuerberatern um 1,6 % oder um 1.510 Berufsträger. Die Zahl der Gesellschaften stieg gegenüber 2024 um weitere 3,2 % an (+ 459 Gesellschaften).
Wie entlastend oder auch beunruhigend: Der Prozentanteil der Altersgruppe „61 Jahre und älter“ betrug 2020 29,3 % der Mitglieder, 2025 stieg diese Quote nur leicht auf 30,7 %. Die Höhe selbst signalisiert aber durchaus einen Nachfolgebedarf.
Wie beruhigend oder auch nicht: Die Zahl der Auszubildenden im Beruf der Steuerfachangestellten ging (allerdings kontinuierlich) nur um 4,4 % auf 17.301 zurück.
Was fehlt: Leider gibt die Statistik der BStBK keine Auskunft über die Struktur der Kanzleien nach Mitarbeiterzahlen.
Was sagen diese Zahlen? Vielleicht lautet die Schlussfolgerung „alles halb so schlimm“? Aus Gesprächen mit Steuerberatern und auch mit Unternehmen als deren Mandanten lautet die aktuelle Beschreibung eher „Land unter“: Zu viele Aufgaben (in den letzten Jahren z. B. auch „dank“ Corona und Grundsteuer) sind mit zu wenig Mitarbeitern zu bewältigen; neue Mandate werden – wenn überhaupt – nur sehr selektiv übernommen.S. 331
Ein weiteres Schlaglicht auf diese Situation wirft auch eine Umfrage, die im Handelsblatt (Ausgabe vom ) veröffentlicht wurde: Gefragt wurden mehr als 4.000 Steuerberater und Wirtschaftsprüfer nach „Zukunftsplänen von Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien“. Die Ergebnisse wurden dargestellt in Abhängigkeit von der Zahl der Mitarbeiter in den Kanzleien (vgl. Übersicht 1).
Damit stellt sich eine Frage für alle Kanzleien – wenn auch aus zwei unterschiedlichen Perspektiven:
Sind wir gut vorbereitet auf Wachstum, sich verändernde Bedürfnisse unserer Mandanten und auf eine möglicherweise anstehende Situation mit Übergabe, Fusion und Verkauf – sind wir also ein attraktiver Partner für andere?
Sind wir gut vorbereitet auf Wachstum, sich verändernde Bedürfnisse unserer Mandanten und auf eine möglicherweise anstehende Situation mit Übernahme, Fusion und Kauf – könnten wir Synergien daraus gezielt nutzen und für unsere Mandanten mehr leisten?
Tabelle in neuem Fenster öffnen
Übersicht 1: Ergebnisse der Handelsblatt-Umfrage | |||
Kanzleigröße | Zukunftspläne | ||
Kauf | Zusammenschluss | Verkauf | |
Weniger als 5 Beschäftigte | 5,7 % | 3,8 % | 14,2 % |
5 bis 25 Beschäftigte | 11,7 % | 9,5 % | 6,7 % |
26 bis 100 Beschäftigte | 21,9 % | 9,5 % | 3,6 % |
Mehr als 100 Beschäftigte | 36,4 % | 3,6 % | 0,0 % |
II. Aufbau der Checkliste
Im Folgenden wird der „Kanzlei-Check“ näher erläutert. Sie können ihn in der NWB Datenbank abrufen unter NWB GAAAJ-98479.