Körperschaftsteuer | Körperschaftsteuerliche Behandlung von Fremdwährungsverlusten in Konzernfällen (LfSt)
Das Landesamt für Steuern
Niedersachsen (LfSt) hat zu der körperschaftsteuerlichen Behandlung von
Fremdwährungsverlusten in Konzernfällen sowie der Anwendung des § 8b Abs. 3
Sätze 4 ff. KStG bei fremdüblicher Absicherung von Kursverlusten Stellung
genommen (/2023-2066/2023).
Hintergrund: Nach § 8b Abs. 3 Satz 4 KStG sind Gewinnminderungen im Zusammenhang mit einer Darlehensforderung oder Gewinnminderungen aus der Inanspruchnahme von Sicherheiten, die für ein Darlehen hingegeben wurden, steuerlich unter bestimmten Voraussetzungen nicht zu berücksichtigen. Hierunter fallen Gewinnminderungen im Zusammenhang mit einer Darlehensforderung, wenn das Darlehen von einem Gesellschafter gewährt wird, der zu mehr als einem Viertel mittelbar oder unmittelbar an der Körperschaft beteiligt ist, der das Darlehen gewährt wurde.
Das LfSt Niedersachsen führt hierzu weiter aus:
§ 8b Abs. 3 Satz 4 KStG erfasst nach dem Wortlaut nur das Darlehen. Gewinnminderungen können auch infolge von Wechselkursveränderungen eintreten. Auch diese Wechselkursverluste werden vom Wortlaut der Vorschrift erfasst. Gegenläufige Erträge aus Sicherungsgeschäften können hierbei nicht saldierend einbezogen werden.
Das Abzugsverbot greift dagegen nicht, wenn ein fremder Dritter das Darlehen gewährt oder noch nicht zurückgefordert hätte („Gegenbeweis“, § 8b Abs. 3 Satz 6 KStG). Der Gegenbeweis ist nur möglich, wenn nicht allein das Währungskursrisiko, sondern das gesamte Darlehen fremdüblich abgesichert ist.
Wenn isoliert nur das Währungskursrisiko fremdüblich abgesichert wurde (während andere Bedingungen des Darlehens einem Fremdvergleich nicht standhalten), kann dies nicht zu einer partiellen Nichtanwendung des § 8b Absatz 3 Satz 4 KStG allein für die Währungskursverluste führen.
Dies gilt nicht für Währungskursverluste, die nach dem eintreten. Mit dem Gesetz zur Modernisierung des Körperschaftsteuerrechts v. (BGBl I S. 2050) wurde § 8b Abs. 3 Satz 6 KStG eingefügt. Hiernach gelten Währungskursverluste nicht (mehr) als Gewinnminderungen i. S. v. § 8b Abs. 3 Sätze 4 und 5 KStG.
Quelle: /2023-2066/2023; NWB Datenbank (lb)
Fundstelle(n):
ZAAAJ-99757