Wie muss Krisenfrüherkennung aussehen?
Das Ziel der Krisenfrüherkennung ist es, fortbestandsgefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, damit umgehend geeignete Maßnahmen zur Sicherung des Unternehmens eingeleitet werden können. Der Gesetzgeber hat davon abgesehen, starre Vorgaben zu machen, wie Krisenfrüherkennung auszusehen hat, vielmehr hängt deren konkrete Ausgestaltung von der Größe, Struktur sowie der Branche des Unternehmens ab. Der Entwurf eines Standards (IDW ES 16) des Fachausschusses Sanierung und Insolvenz (FAS) des IDW soll Unterstützung leisten bei dieser schwierigen Thematik. Janina Poppe und Jan Groß stellen den Entwurf des IDW ES 16 ab S. 240 in ihrem Beitrag „Wie muss Krisenfrüherkennung aussehen?“ vor.
Dr. Sebastian Bartel richtet ab S. 245 unseren Blick auf den „Erfolgsfaktor Mensch in der Unternehmenssanierung“: Das Ziel seiner Beitragsserie, die mit dem vorliegenden Beitrag beginnt, ist es, einen umfassenden, interdisziplinären Blick auf Unternehmenskrisen, deren Verursachung und proaktiven Früherkennung zu werfen – und dabei klassische betriebswirtschaftliche, systemtheoretische sowie führungspsychologische Perspektiven zu verbinden. Im Zentrum steht dabei das Konzept der Human Centric Finance (HCF), das Finanzanalyse mit systemischer Kommunikation und kultureller Diagnostik verbindet.
Auch „Börsennotierte Aktiengesellschaften“ sanieren sich zunehmend nach dem StaRUG. Dr. Frank Schäffler und Dr. Jasmin Urlaub zeigen ab S. 252 an Beispielsfällen wie der VARTA AG, was bei der Restrukturierung in diesen Fällen zu beachten ist. So sind z. B. kompensationslose Eingriffe in die Rechte von Aktionären gerechtfertigt, wenn die Anteile ohnehin wertlos wären und die Gläubiger durch das Verfahren bessergestellt werden.
Sale-and-Lease-Back-Finanzierungen sind marktgängig, zügig umsetzbar, kostenseitig attraktiv und können oftmals das Aufdecken stiller Reserven ermöglichen. Nicht bloß in der Transformation, sondern bei fast allen Entscheidungen zur Mittelherkunft und -verwendung, gehört die Kenntnis darüber, welche Handlungsoptionen Sale-and-Lease-Back bietet, in den Werkzeugkasten jeder Finanzabteilung. René Klinkhammer und Daniel Jürgenschellert erläutern daher in ihrem Beitrag „Sale-and-Lease-Back“ ab S. 255, worum es sich dabei überhaupt handelt und zeigen dann die Vorzüge des Verfahrens in, aber auch außerhalb einer Unternehmenskrise auf.
Mit besten Grüßen,
Ruth Sterzinger
Fundstelle(n):
NWB Sanieren 8/2025 Seite 237
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