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Online-Nachricht - Dienstag, 20.05.2025

Steuerfahndung | Steuerliches Mehrergebnis durch die "Soko Grunderwerbsteuer" (FinMin NRW)

Die in Nordrhein-Westfalen ansässige "Soko Grunderwerbsteuer" hat über zwei Jahre ein steuerliches Mehrergebnis von rund 150 Mio. Euro erzielt. Die Behörde, die in der Regionalabteilung VII („Bergisches Land-Sauerland“) beim Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) angesiedelt ist, ist darauf spezialisiert, systematisch Ausfälle bei der Grunderwerbsteuer bei internationalen Unternehmen aufzudecken.

Hierzu wird u.a. weiter ausgeführt:

  • Im Jahr 2023 haben die spezialisierten Fahnder ein steuerliches Mehrergebnis von knapp 70 Millionen Euro erzielt, im Jahr 2024 82 Millionen Euro. Davon entfielen 2024 allein fast 30 Millionen Euro auf Nordrhein-Westfalen.

  • Schwerpunkt der Einheit in der LBF-Regionalabteilung ist die Analyse der Erfassung der steuerwirksamen Umstrukturierung ausländischer Gesellschaften, Stiftungen und Fonds mit Grundbesitz in NRW.

  • Bei bestimmten Veränderungen im Bestand der Gesellschafter fällt nämlich Grunderwerbsteuer an, wenn die Gesellschaft Immobilien besitzt – auch wenn es nur mittelbare Anteilsverschiebungen z.B. über mehrere zwischengeschaltete Beteiligungsgesellschaften gibt. Diese Rechtsvorgänge müssen beim Finanzamt angezeigt werden.

  • In der Praxis unterbleibt das allerdings oftmals, so dass keine Steuer festgesetzt werden kann. Aus früheren Ermittlungen stellte sich heraus, dass ein signifikant höheres Risikopotenzial besteht, sobald sich die Konzernstruktur auch auf das Ausland erstreckt und die Steuerpflichtigen nicht im Inland ansässig sind. Dem spüren die Grunderwerbsteuer-Ermittler aus dem LBF NRW in Wirtschaftsdatenbanken und ausländischen Handelsregistern nach.

  • Das LBF NRW bündelt seit Anfang 2025 die gesamte nordrhein-westfälische Steuerfahndung mit rund 1200 Experten auf dem Gebiet der Bekämpfung von Steuerbetrug, Geldwäsche und Cybercrime. Es ist die erste Landesbehörde dieser Art in der Bundesrepublik.

Quelle: FinMin NRW, Pressemitteilung v. 16.5.2025 (il)

Fundstelle(n):
KAAAJ-91606