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Steueroptimierung durch Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker
Praxisbeispiele und Gestaltungsansätze
Die Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker kommt in der Praxis eher selten vor. Meist nur in den Fällen, bei denen der Beschenkte mangels liquider Mittel nicht in der Lage ist, die anfallende Schenkungsteuer für seinen Erwerb zu bezahlen. Anhand einiger Beispiele wird verdeutlicht, dass eine im Schenkungsvertrag vereinbarte Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker in steuerlicher Hinsicht vorteilhaft ist und von jedem steuerlichen Berater ein Hinweis hierauf erfolgen sollte.
Die Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker nach § 10 Abs. 2 ErbStG ist schenkungsteuerlich uneingeschränkt zu empfehlen. Es lassen sich so schenkungsteuerliche Vorteile erzielen, die nicht „verschenkt“ werden sollten.
Die Vorteile, die aus der Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker nach § 10 Abs. 2 ErbStG resultieren, sind nicht auf Geldzuwendungen beschränkt. Auch für Sachzuwendungen (z. B. Grundstücke) lassen sie sich nutzen. Allerdings wird eine Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker bei Sachzuwendungen maßgeblich von den finanziellen Möglichkeiten des Schenkers abhängen. Denn oft ist der Schenker nicht in der Lage, zusätzlich zur Sachzuwendung noch Bargeld für die Übernahme der Steuerzahlung einzusetzen.
I. Ermittlung des steuerpflichtigen Erwerbs bei Übernahme der Schenkungsteuer
Der Schenkungsteuer unterliegt nach den §§ 1 Abs. 1 Nr. 2, 7 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG jede freigebige Zuwendung unter Lebenden, soweit der Bedachte durch diese auf Kosten des Zuwendenden bereichert wird. Diese Bereicherung ist – soweit nicht steuerfrei – der steuerpflichtige Erwerb (§ 10 Abs. 1 Satz 1 ErbStG). Übernimmt der Schenker die Entrichtung der vom Beschenkten geschuldeten Steuer, gilt als Erwerb der Betrag, der sich bei einer Zusammenrechnung des Erwerbs nach § 10 Abs. 1 ErbStG mit der aus ihm errechneten Steuer ergibt (§ 10 Abs. 2 ErbStG).