Neuerungen des IDW S 2 und S 11
Am hat der Hauptfachausschuss des IDW zwei neue Standards „billigend zur Kenntnis genommen“ – und zwar den IDW S 2 (Anforderungen an Insolvenzpläne) und den IDW S 11 (Beurteilung des Vorliegens von Insolvenzeröffnungsgründen). Michael Hermanns, Vorsitzender des Fachausschusses Sanierung und Insolvenz beim Institut der Wirtschaftsprüfer, und Jens Weber stellen die „Neuerungen des IDW S 2 und S 11“ ab vor und zeigen, welche betriebswirtschaftlichen Folgen die Neuerungen aufwerfen.
Über die Entwicklungen der neuen Rechtsprechung des BGH zur Insolvenzanfechtung informiert Prof. Dr. Gerhard Pape, selbst früher am IX. Senat des BGH, in seinem Beitrag „Vorrang des Bereicherungsrechts vor der Schenkungsanfechtung“ ab : Eine Leistung, die der Schuldner ohne Gegenleistung erbringt, ist nicht mehr in jedem Fall unentgeltlich. Vielmehr soll es darauf ankommen, ob der Schuldner sich für verpflichtet hält, die Leistung zu erbringen, bzw. ob die Leistung des Schuldners in Kenntnis der Nichtschuld erfolgt. Diese Rechtsprechung hat massive Auswirkungen auf folgende Frage: Unterliegen Gewinnausschüttungen, die Anleger vor der Insolvenz von der ausgebenden Gesellschaft erhalten haben, der Anfechtung nach § 134 InsO, wenn die Gesellschaft, die Inhaberschuldverschreibungen, Genussrechte usw. ausgegeben hat, in ein Insolvenzverfahren gerät?
Warum die Insolvenzen in der Maschinenbaubranche steigen, fragt sich Ulrich Kammerer ab. So einfach ist das gar nicht zu beantworten! Aber der Autor geht vertieft auf die verschiedenen Aspekte des Themas ein und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf: Ohne Eigeninitiative wird es nicht gehen …
Und wir bleiben noch weiter im Insolvenzrecht: Die „Öffentliche Bekanntmachung des Insolvenzeröffnungsverfahrens in Eigenverwaltung“ stellt Björn Herzog ab vor: Die Nicht-Bekanntmachung führt zu einer zeitlichen Verzögerung von einigen wenigen Tagen nach Anordnung des Insolvenzeröffnungsverfahrens in Eigenverwaltung, während dessen der Eigenverwalter die Möglichkeit hat, die ersten strukturellen Rahmenbedingungen einzuleiten und die Lösung von kommenden Herausforderungen vorzubereiten.
Den Abschluss dieser Ausgabe bildet der zweite Teil der Reihe „Sanierung im digitalen Zeitalter“ von Prof. Andreas Crone und Prof. Dr. Christian Jung. In dieser Ausgabe stellen sie ab die Risiken einer fehlenden Digitalisierung und digitalen Transformation vor. Am fand in Frankfurt der Digitalgipfel der Bundesregierung statt, bei dem es genau um diese Fragen ging: Wie ist Deutschland aufgestellt? Nicht so gut, um ehrlich zu sein: Auch Unternehmen klagen über die schleppende Digitalisierung. Wie es besser gehen kann, erarbeiten die beiden Autoren in ihrer Beitragsreihe!
Mit besten Grüßen,
Ruth Sterzinger
Fundstelle(n):
NWB Sanieren 11/2024 Seite 317
UAAAJ-78855