IWB Nr. 14 vom Seite 1

Die alten Knochen

Nils Henrik Feddersen | Verantw. Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

[i]Goldene Zeiten für Paläontologen!Es geht hier nicht um Verknöcherungserscheinungen einer älter werdende Bevölkerung. Es geht um einen Hedgefonds-Manager in New York, der gerade ein Dinosaurierskelett ersteigert hat. Die Überreste waren erst vor wenigen Jahren in Colorado gefunden worden. Es war keine ganz billige Anschaffung: 40 Mio. USD und Aufgeld zahlte der Liebhaber für die versteinerten Überreste eines Stegosaurus. Apex, so der Name des gut erhaltenen Exemplars, das unter den Hammer kam, wurde fast dreieinhalb Meter groß und über acht Meter lang. Der Pflanzenfresser soll ein langes friedliches Leben geführt haben. Seine Knochen weisen keine Kampfspuren auf, wohl aber Anzeichen von Arthritis – er hatte sich wohl zum Sterben eingerollt. So fand man ihn rund 150 Mio. Jahre später. Für seinen Verkauf wurde Apex mittels eines Stahlgerüsts wieder aufgerichtet. 

Wegen ihrer kolossalen Ausmaße, Vielfalt und teilweisen Gefährlichkeit faszinieren Dinosaurier schon Kinder – ich erinnere mich mit Wehmut an mein „Was ist Was“-Buch dazu. Möglicherweise wird der Dino-Hype auch durch Naturkundemuseen und Filme lebendig gehalten. Vielleicht speist er sich auch ein Quäntchen aus dem wohligen Schauer, dass diese Herrscher der Welt rechtzeitig ausgestorben sind. Die Aussage des Käufers, Apex „wurde in Amerika geboren“ ist etwas schief, denn vor der Kontinentaldrift war seine Heimat der Riesenkontinent Pangäa.

[i]„Grüne“ Transformation in FrankreichDer Ozean zwischen dem Jura (Zeitalter) und dem Steuerrecht ist so groß, dass ich hier keine Brücke darüber bauen kann. Am ehesten findet Apex Anschluss an die Bemühungen zur Dekarbonisierung der Wirtschaft. Diese wird in Frankreich auch mit steuerlichen Mitteln gefördert. Cadet zeigt ab die Maßnahmen im Rahmen des Finanzgesetzes 2024. Den Bruch mit dem Feststellungsverfahren bei grenzüberschreitenden Umwandlungen soll in Deutschland das (erste) JStG 2024 bringen. Dies stellt Pohl ab zusammen mit den allgemeinen Schwierigkeiten des steuerlichen Einlagekontos im internationalen Kontext dar.

[i]Transparenz im Internationalen SteuerrechtEinen Dauerbrenner auf internationaler Ebene nennt von Brocke zu Recht den Informationsaustausch. Die zunehmenden Transparenzvorgaben und deren Auswirkungen bewertet der Autor ab . Immer neue Vorgaben erhöhen die Komplexität der zu befolgenden Offenlegungsmaßnahmen für den Steuerpflichtigen weiter. Dass die häufig von der EU-Kommission initiierten Vorgaben wieder zurückgefahren werden, ist eine Hoffnung, bleibt indessen fraglich. Busch/Retzer skizzieren ab das neue BMF-Schreiben zu Vorabverständigungsverfahren. Sie raten Steuerpflichtigen, die möglichen Implikationen rasch individuell zu bewerten, weil die neuen Vorschriften zurückwirken.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe

Nils Henrik Feddersen

Fundstelle(n):
IWB 14 / 2024 Seite 1
VAAAJ-71458