Das Ende der Panda-Diplomatie
Das [i]Schreckensszenario Handelsstopp mit ChinaEnde ist nahe? Das ist hoffentlich stark übertrieben. Doch es gibt Befürchtungen vor einem Handelskonflikt zwischen der EU und auch den USA mit China. Einen abrupten Handelsstopp mit der Volksrepublik sollte sich niemand wünschen. Der Westen bezieht nicht nur billige Kleinteile und Elektronik aus China; bei 800 Produktgruppen liegt der deutsche Importanteil aus dem Reich der Mitte bei über 50 %. Zudem ist die deutsche Industrie massiv abhängig von chinesischen Grundstoffen und Chemikalien aller Art. Bei einem Ad-hoc-Stopp des Warenaustausches mit China würde Deutschlands Wirtschaft im ersten Jahr um bis zu 5 % einbrechen, schätzt man. Das entspricht fast der Finanzkrise von 2008/2009. Im Haushälter-Deutsch: Das waren etwa 500 Mrd. €.
[i]Mit den langjährigen „Botschaftern der Freundschaft“ hat es sich ausgekuscheltMit einem Austausch ist schon schmerzlich Schluss: Der Große Panda liegt allen am Herzen. Das gutmütige Naturell der Bären macht sich China seit Langem zunutze. Pandas gelten als Symbole der Freundschaft zwischen China und den Staaten, an die sie von dort aus gehen. Es gibt seit 66 Jahren eine buchstäbliche Panda-Diplomatie. US-Präsident Nixon brachte von seinem Staatsbesuch bei Mao ein Pandabärenpaar für den Washingtoner Zoo mit. 23 weitere Tiergärten erhielten Pandabären, u. a. der Zoologische Garten in Berlin. Diese beiden Verträge wurden von China nicht verlängert. Die Tiere aus Washington sowie die Bären Pit und Paule aus Berlin sind schon wieder in China.
[i]Highlights von Zoos – ein Dankgeschenk?Wie denn das? Die Bären sind seit 2007 immer nur Leihgaben an die Zoos und ihr Nachwuchs ebenso. Dabei betrug die Leihe für die Berliner Pandas immerhin 900.000 € im Jahr. Vielleicht könnte Deutschland auch Tiere verleihen, die nur hier endemisch sind. Als Zeichen des Dankes und des guten Willens! Aber der Badische Riesenregenwurm und die Rhön–Quellschnecke sind vermutlich keine Besuchermagneten. Selbst der Elbe-Biber – immerhin das größte Nagetier Europas – ist vermutlich nicht spektakulär genug. Man müsste schon ein gutes Seemannsgarn darum spinnen, um ihn zum Symbol für Freundschaft, Frieden und Glück zu machen!
In dieser IWB wird kein Garn gesponnen. Sinz setzt ab die Reihe zu Verrechnungspreisfällen in der Betriebsprüfung mit einem Fall der Dienstleistungsverrechnung der ausländischen Konzernobergesellschaft fort. Endfellner gibt Ihnen ab einen Überblick über das Unternehmenssteuerrecht in Österreich und dessen Unterschiede zu Deutschland. Rasch bespricht ab ein Urteil des FG Münster zur Verzinsung von Erstattungsansprüchen nach einem langjährigen Verständigungsverfahren.
Jedenfalls das Jahresende naht! Wir sind im Jahr 2024 mit der Berichterstattung aus dem Internationalen Steuerrecht wieder am Ball, z. B. mit der frühzeitigen Einordnung des neuen Anwendungserlasses zum AStG und mit einer Bewertung des BMF-Schreibens zum Steueroasen-Abwehrgesetz (im Entwurf).
Ich wünsche Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest und ein frohes neues Jahr
Nils Henrik Feddersen
Fundstelle(n):
IWB 24 / 2023 Seite 1
LAAAJ-55218